447. Kleine Vaterbetrachtung
“ln Wahrheit die Liebe verkünden. Nur dann ist sie für die Menschen wirklich heilsam.” (inneres Wort)
Mit einem solchen Wort wird uns ein klarer Weg vorgegeben. Und es entspricht ganz der Weise, wie unser Vater selbst ist und handelt. Die Wahrheit ohne Liebe kann leicht den Charakter eines »unbarmherzigen Schwertes« annehmen und den Menschen zutiefst verletzen. Die Liebe ohne Wahrheit hat keine Konturen und kann z.B. zu einer falschen Barmherzigkeit führen und die Menschen täuschen.
Unser Vater hat immer – auch und gerade wenn er dem Menschen die Konsequenzen seines falschen Handelns vor Augen stellt – dessen Umkehr im Blick. Die Wahrheit soll dazu dienen, den Menschen in die Wirklichkeit seiner Existenz zu führen, denn in der Sünde kann der Mensch das Leben nicht wirklich erkennen.
Die Liebe wird von der Wahrheit gewürzt. Bei aller Bejahung des anderen Menschen verschweigt sie ihm nicht jene Dimension, die ihn von der Liebe trennt. Sie hat immer das Beste im Sinn und will es dem Menschen auf eine Weise vermitteln, wie er es am leichtesten aufnehmen kann – soweit dies eben möglich ist!
Diese Art und Weise unseres Vaters sollen wir von ihm lernen, wenn wir den Menschen seine Liebe verkünden. Seine Liebe umfaßt immer die ganze Person, erkennt seine Lage und auch sein Wesen. Wie wir aus dem Vaterbuch lernen, ist diese Liebe in der Wahrheit von unendlicher Geduld getragen; sie ist leidensbereit und gibt nicht auf; sie kann sich klein machen, um andere groß werden zu lassen.
Unser Vater schenkt uns seinen Geist, und unter seinem Wirken kann sich in uns das göttliche Leben entfalten und wir werden der Weise des Vaters immer ähnlicher. Dann wird unser Zeugnis heilsam sein für die Menschen, denn Liebe und Wahrheit erwecken die Seele zum Leben.