VATER, DIE STUNDE IST DA  

“Vater, die Stunde ist da.” (Joh 17,1)

Wenn wir an die Hochzeit zu Kana denken, erinnern wir uns, daß der Herr zunächst zu seiner Mutter sagte, seine Stunde sei noch nicht gekommen (Joh 2,4b). Doch das Weinwunder geschah auf die Fürsprache Mariens! “Der Herr offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.” (Joh 2,11)

Wenn Jesus sagt: “Vater, die Stunde ist da.”, spricht er von einer anderen Stunde! Es ist die Stunde der Vollendung seiner Aufgabe, und er blickt auf zum Vater.

Wenn wir unserem Erlöser sehr nahekommen wollen, dann gilt es, von ihm zu lernen, alles mit Blick auf den Vater zu tun. Das ist sein Leben. Nichts tut er, ohne sich beim Vater zu vergewissern und mit seinem heiligen Willen eins zu sein, bis in die Stunde seines Todes hinein.

So kann Jesus sagen: “Vater, die Stunde ist da.” Er weiß, daß er mit dem Siegespreis in die Herrlichkeit zurückkehren kann (vgl. Jes 40,10): mit der Menschheit, die er aus den Ketten Satans befreit hat.

“Vater, die Stunde ist da.” Wie sehr hat Jesus und auch der Vater sie ersehnt!

Jetzt hält ihn nichts mehr auf der Erde. Er hat abgeschlossen. Auch der Vater kennt diese Stunde, die schon so lange vorbereitet war. Jetzt ist sie da! Nicht der verlorene Sohn kehrt heim, sondern er, der die verlorenen Söhne heimführt.

Jesus versuchte seinen Jüngern zu vermitteln, sie sollten sich mit ihm freuen, daß er zum Vater heimkehrt. “Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.” (Joh 14,28). Das verstanden sie noch nicht.

Aber es kam auch ihre Stunde, und sie waren vorbereitet.

Auch unsere Stunde wird kommen! Wenn wir sie mit Blick auf unseren himmlischen Vater erwarten, werden wir voller Zuversicht sagen können:

“Vater, die Stunde ist da”, und wir werden heimkehren zu dem, der auf uns wartet und den unsere Seele liebt.