SICHTBARE ZEICHEN DER GEGENWART GOTTES

103. Kleine Vaterbetrachtung

“Ich möchte auch noch, daß in jeder Familie das Bild, das ich später meinem ‘Töchterchen’ zeigen werde, so aufgestellt wird, daß jeder es sehen kann. Ich möchte, daß jede Familie, um mich leichter ehren zu können, sich auf diese Weise unter meinen besonderen Schutz stellt. ” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)

Der Vater kommt unserem menschlichen Bedürfnis nach Sichtbarkeit entgegen. So, wie wir Bilder und Photos geliebter Menschen aufstellen, um uns leichter an sie zu erinnern, so möchte unser Vater, daß wir da, wo wir uns aufhalten, einem Bild von ihm einen Platz geben. Es soll uns bewußt werden, daß all unser Tun in seiner liebenden Gegenwart geschieht und wir seinen Schutz genießen. Gerade auch für Kinder wird es hilfreich sein, immer wieder zum Bild des Vaters aufschauen zu können und zu wissen, daß dieser Vater über ihrem Leben wacht.

Ein Heiliger Benedikt erinnert seine Mönche daran, alles in der Gegenwart Gottes zu tun, ebenso wie eine Heilige Teresa von Avila ihre Schwestern angeleitet hat, sich bei der Verrichtung des Heiligen Offiziums der Anwesenheit des Herrn bewußt zu sein.

Es geht unserem Vater um eine Vertrautheit der Beziehung zwischen ihm und uns Menschen. Sie soll selbstverständlich und einfach sein. Diese Vertrautheit mit Gott ist uns durch die Erbsünde verlorengegangen, und unser Vater möchte sie auf allen möglichen Wegen wieder entstehen lassen. So erleichtert auch das Vorhandensein eines Bildes, uns seiner Gegenwart zu erinnern und dient der Vergegenwärtigung seiner liebenden Aufmerksamkeit, die unser Leben begleitet und führt.

Selbstverständlich ist unser Vater immer gegenwärtig und wir tragen ihn in unserem Herzen, auch wenn wir kein sichtbares Bild von ihm haben. Doch finden wir in unserer katholischen Kirche in vielen Bereichen die Vergegenständlichung unseres Glaubens, z.B. in den herrlichen Gemälden einer Kirche oder in den Statuen, welche uns die Engel und Heiligen vor Augen stellen. Was wäre eine Kirche oder auch unser Heim ohne das Kruzifix und ein Bild der Mutter des Herrn? Wäre die Atmosphäre nicht zu nüchtern und kalt? Ruht nicht unser Blick gerne auf einer schönen und anziehenden Darstellung unseres gekreuzigten Herrn?

So sollen uns die Abbildungen der unsichtbaren Gegenwart Gottes helfen, ihrer bewußt zu sein und uns in der Familie Gottes zu Hause zu wissen.