Grundlagen Des Geistlichen Lebens (Teil 2)

Die gestrige Betrachtung haben wir mit den Worten des Herrn abgeschlossen: “Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!” (Mt 5,48)

Um den Weg der inneren Umwandlung durch Gott besser zu verstehen, schauen wir zunächst noch einmal weit zurück und betrachten den Zustand des paradiesischen Menschen und die Folgen des Sündenfalls für Geist und Seele des Menschen.

Wir hören durch das Zeugnis der Heiligen Schrift, daß der Mensch im Paradies in einem innigen und ungestörten Verhältnis mit Gott gelebt hat. Nach dem Sündenfall jedoch erfuhr er einen tiefen Einbruch als Abbild Gottes. Lebte er zuvor in Unversehrtheit, sowohl in der natürlichen als auch übernatürlichen Dimension des Seins, verlor er als Folge der Sünde das übernatürliche Licht, mit dem er Gott zuvor schauen konnte.

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Grundlagen Des Geistlichen Lebens, Teil 1

Da wir bis zum Ende des Jahres noch eine größere Mission in verschiedenen Teilen Amerikas vor uns haben, weichen wir etwas von der gewohnten Form dieser täglichen Ansprachen ab. Das soll aber nicht zum Nachteil sein, denn ich werde mich mit geistlichen Themen befassen, die für die Entfaltung einer gesunden Spiritualität wichtig sind. Auch wenn es sich um Wiederholungen handelt, sind diese nützlich, denn wir leben von der Wiederholung, die nach einem guten Sprichwort »die Mutter der Weisheit« ist. Weiterlesen

Das Gnadenjahr Des Herrn

Jes 61,1-3 (Lesung am Gedenktag des Heiligen Martin von Tours)

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste, die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung. Weiterlesen

Gehorsam gegenüber den Propheten

1 Kön 17,10-16

In jenen Tagen machte sich der Prophet Elija auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken! Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit! Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben. Weiterlesen

Der Tempel Gottes

Joh 2,13-22 (Evangelium am Fest des Weihetags der Lateranbasilika)

Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Weiterlesen

Die Klugheit der Kinder des Lichtes

Lk 16,1-13

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch – ich weiß, was ich tun muß, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“. Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen.

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Die Erkenntnis Christi übertrifft alles

Phil 3,3-8a

Meine Brüder! Die Beschnittenen sind wir, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf irdische Vorzüge vertrauen, obwohl ich mein Vertrauen auch auf irdische Vorzüge setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen, so könnte ich es noch mehr. Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz, verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt. Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Weiterlesen