Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferungen derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du sich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest. Weiterlesen
Ein andermal lehrte er wieder am Ufer des Sees und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Dann sagte Jesus zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.]Weiterlesen
Nachdem wir gestern Ratschläge des seligen Heinrich Seuse betrachtet haben, haben wir am heutigen Tag die Freude, wiederum einem sehr guten geistlichen Lehrer zu begegnen: Es ist der heilige Franz von Sales. Er lebte von 1567-1622, bekleidete das Amt eines Bischofs, wurde zum Ordensgründer und hinterließ geistliche Schriften, die von seinem reichen geistlichen Leben zeugen. Die bekanntesten und sehr wertvollen sind die „Philothea“ und „Theotimus“. Franz von Sales galt als der Heilige der Sanftmut, der sich das ganze Leben mühte, seine zornmütige Natur zu besänftigen. Er war ein guter Seelsorger und der geistliche Vater der heiligen Franziska von Chantal. Seine Lehre war nicht nur auf Ordensleute bezogen, sondern sollte auch Menschen, die in der Welt leben, Hilfe auf dem Weg der Vollkommenheit sein. Besonders die „Philothea“ ist ungemein wertvoll und kann heute noch von jedem, der seinen geistlichen Weg vertiefen möchte, mit Gewinn gelesen werden!
Der selige Heinrich Seuse – in der Weltkirche wohl weniger bekannt als im deutschsprachigen Raum – hat heute seinen Gedenktag. Da er ein Dominikaner und ein Mystiker war, der in Deutschland lebte, in der Nähe des Mutterhauses der Gemeinschaft Agnus Dei, möchte ich ihn ehren, denn seine Lehre und seine Weisheitssprüche zeugen von einer gottliebenden Seele und haben Menschen, die auf dem Weg mit Gott sind, immer etwas zu sagen, auch wenn sie kein Ordensleben führen!
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten – wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Denn jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist; deshalb muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen. Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron. So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du.