DER LANGE WEG NACH BETHLEHEM – TAG 4: »Abraham und Israel«     

Gottes Liebe findet immer Menschen, die ihr Herz nicht verschließen. Nicht alle wenden sich von ihm ab. Nicht alle gehen gleichgültig durch ihre Zeit auf Erden. Nicht alle verharren im Schlaf und halten ihre Ohren dem Ruf Gottes gegenüber verschlossen. Es gibt sie, die Treuen!

Gott findet Abraham, den “Vater der Glaubenden” (vgl. Röm 4,1-3).

“Der Herr sprach zu Abram: Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde! Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen.” (Gen 12,1-3)

Weiterlesen

DER LANGE WEG NACH BETHLEHEM – TAG 2: »Gott liebt uns seit Ewigkeit«

Der erste Schritt auf unserem Adventsweg besteht darin, den Gedanken von der gütigen Vorsehung Gottes tief zu verinnerlichen. Dieser Gedanke läßt uns besser verstehen, wie uns die Liebe Gottes ins Leben gerufen hat und wie sie uns mit ihrer immerwährenden Gegenwart beschenkt. Wir sind kein Zufallsprodukt oder eine Laune der Natur, die kommt und geht und sich wieder ins Nichts auflöst. Nein! Gott hat uns geschaffen, um uns Gemeinschaft mit ihm zu schenken und uns Anteil an seiner Fülle zu geben (vgl. Eph 1,4–6). Der Herr sagt:

“Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!” (Jes 43,1)  Weiterlesen

DER HEILIGE CUTHBERT MAYNE: »Märtyrer des katholischen Glaubens im anglikanischen England«

Große Not entstand in England und Wales, als sich König Heinrich VIII. im Jahr 1531 von Rom trennte und die »Church of England« gründete. Unter Elisabeth wurde es noch schlimmer. Die Katholiken wurden als Staatsfeinde behandelt und verfolgt. Da es keine katholischen Bischöfe mehr gab, konnten keine Priester mehr geweiht werden. Die Kirche, die einst in England eine starke Stellung innehatte, schien zum Aussterben verurteilt zu sein.

Doch Gott ließ es nicht so weit kommen.

Dr. Allen, ein Priester, der selbst aus England flüchten mußte, konnte in Douai (Frankreich) ein Seminar gründen, um Priester auszubilden, die dann als Missionare nach England gesandt wurden. Es mußten starke Berufungen sein, denn dort erwartete sie oft Verfolgung und Tod. Dr. Allen selbst schrieb Bücher zur Verteidigung des wahren Glaubens.

Weiterlesen

DER HEILIGE STEPHANUS, DER JÜNGERE: »Ein Opfer des Ikonoklasmus«

Bevor wir mit der Geschichte unseres Heiligen beginnen, eine kurze Erklärung über den Ikonoklasmus.

Ausgehend vom Glaubensbekenntnis des Konzils von Chalcedon entstand in der Ostkirche ein Streit, ob Christus auf Ikonen dargestellt werden dürfe. Unter Einfluß der islamischen Lehre der Unverfügbarkeit Gottes argumentierten die Bildergegner, Christus als wahrer Gott sei nicht darstellbar und eine Ikone betone zu stark die Menschheit Christi. Die Verfechter der Ikonen argumentierten dagegen, daß der Geist Gottes selbst die bildliche Darstellung durchdringe. Im Jahr 726 verbot Kaiser Leo III. die Ikonen und befahl ihre Vernichtung in allen Kirchen und Klöstern.

Die Bildergegner bezogen sich auf das Gebot, daß man keine bildliche Darstellung von Gott machen darf. Dieser Streit dauerte nahezu hundert Jahre an und wurde verbissen geführt, bis die Kirche verbindlich festlegte, daß Ikonen vom Herrn und von Heiligen verehrt werden dürfen.

Weiterlesen

DER HEILIGE BARLAAM UND JOSAPHAT: »Der wahre König«

Zum Ausklang des Kirchenjahres möchte ich noch über zwei Heilige berichten, die uns heute wahrscheinlich weniger bekannt sind. Deren Lebensgeschichte war im Mittelalter jedoch so beliebt, daß gesagt wird, sie sei manchen vertrauter gewesen als die Heilige Schrift.

Es handelt sich um den heiligen Einsiedler Barlaam und den indischen Königssohn Josaphat. Der um 650 geborene Kirchenvater Johannes von Damaskus gilt als Autor ihrer Geschichte.

In den alten indischen Chroniken wird berichtet, daß sich einige Einsiedler aus der Wüste Thebais bis in das Land der Hindus begaben und dort Christus-Bekenner aus allen Kasten gewannen. Viele von ihnen widmeten sich, wie ihre Apostel aus Ägypten, in der Einsamkeit der göttlichen Beschauung. Ihre Zahl war nicht gering, und auch die Fürsten begannen, der neuen Religion ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Da erhob sich Abener, ein mächtiger König Indiens, dessen Reich an den Grenzen Persiens lag, und verfolgte die Christen. Er ehrte die indische Gottheit Brahma und verschmähte keine Blume sinnlicher Vergnügungen. So reich sein Staatsschatz auch war und seine Kleidung von Gold und Edelsteinen strotzte, so arm war seine Seele an Weisheit.

Weiterlesen