Unser Vater liebt es, wenn wir im Verborgenen mit ihm verkehren und uns Zeit für den Austausch mit ihm nehmen. Hier wächst die Intimität, die vertraute Freundschaft, die größere Sensibilität für seine Gegenwart. In dieser Verborgenheit kann er leicht zu unserem Herzen sprechen und seinen heiligen Tempel in uns errichten.
In der Heiligen Schrift können wir immer wieder lesen, daß der Herr frühmorgens aufstand, um mit seinem Vater Zwiesprache zu halten (Mk 1,35). Wir erfahren, daß er vierzig Tage in der Wüste verbrachte (Lk 4,1). Wir wissen um Einsiedler, welche sich ganz zurückziehen und allein mit Gott leben. In manchen Klöstern gibt es noch Zeiten des Schweigens, um die Aufmerksamkeit auf Gott nicht durch zu viel Ablenkung zu schwächen.
In dem Vaterbüchlein wird Madre Eugenia vom Vater auch darauf angesprochen:
“Ich möchte, daß dir deine Oberen gestatten, deine freie Zeit zu verwenden, dich mit mir zu unterhalten, und daß du mich täglich eine halbe Stunde trösten und lieben kannst; so möchte ich erreichen, daß die Herzen der Menschen, meiner Kinder, bereit werden dafür zu arbeiten, diese Art der Verehrung zu verbreiten, deren Form ich euch gerade eben offenbart habe. So sollt ihr zu großem Vertrauen gelangen.”
Wir erkennen, daß nicht etwa nur wir in solch einer vertrauten Begegnung mit Gott die Empfangenden sind, sondern daß es für den Herrn einen Trost bedeutet, mit uns in den Austausch der Liebe einzutreten. Auf diese Weise kann er seine Liebe tiefer in uns einsenken. Hinzu kommt, daß der Herr dies offensichtlich auf geheimnisvolle Weise nutzt, um auch die Herzen jener zu bereiten, die gerufen sind, die Botschaft des Herrn aufzunehmen.