“Meine Liebe überflutet euch, und so müßt ihr nichts Weiteres tun, als mich um jene Vollkommenheit und die Tugenden zu bitten, die euch mangeln; ihr könnt sicher sein, daß euch in diesen Augenblicken, in denen Gott im Herzen seiner Geschöpfe ruht, nichts verweigert wird.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Der himmlische Vater spricht im vorhergehenden Abschnitt über die heilige Eucharistie. Nach dem Empfang der heiligen Kommunion, sollen wir den Vater um alles bitten, was uns auf dem Weg der Heiligung dienlich ist. Im Augenblick des würdigen Kommunionempfangs ist uns Gott unendlich nahe, er überflutet uns mit seiner Liebe, und wir sind in der Disposition, die Gnaden des Herrn aufnehmen zu können.
In erster Linie sind wir Empfangende. So sehr es uns in der Regel liegt, aktiv und gestaltend zu sein – was ohne Zweifel etwas Gutes ist – so wichtig ist es zu verstehen, daß die Liebe Gottes sich uns unverdient mitteilt und wir die Empfangenden sind.
“Meine Liebe überflutet euch.” Diese Momente, die Liebe Gottes kontemplativ zu empfangen, sind sehr wichtig. Sie prägen unsere Seele tiefer als alle Aktivitäten – es sind die Momente des innigen Liebesaustausches, der fast keiner Worte und auch keines Handelns bedarf.
Das ist nicht etwa mit Passivität zu verwechseln, sondern es ist die hohe Aufmerksamkeit unseres Herzens, das aufzunehmen, was Gott für uns bereitet hat. Es ist die Haltung Mariens, der Schwester Marthas, über die es im Evangelium heißt: “Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.” (Lk 10,39)
So ist es auch in der Heiligen Messe. Wir werden hineingenommen in das Opfer des Herrn, das der Priester am Altar darbringt. Unsere Partizipation besteht vor allem darin, diese Handlungen aufzunehmen und zu verinnerlichen. Wenn wir im Stand der Gnade sind, dann wendet uns der Herr die ganze unendliche Barmherzigkeit zu, die aus seinem Opfer am Kreuz fließt, und wir brauchen sie nur zu empfangen, und – wie der Vater sagt – “ihr könnt sicher sein, daß euch in diesen Augenblicken, in denen Gott im Herzen seiner Geschöpfe ruht, nichts verweigert wird.”