Liebe Freunde und Hörer unserer täglichen Ansprachen!
Wir freuen uns sehr darüber, daß die geistliche Lehre in den heutigen Medien Ausbreitung findet und bekommen immer wieder gute Reaktionen seitens der Hörer. Gerne ermutigen wir alle, die Ansprachen weiterzugeben. Gerade in der gegenwärtigen Zeit ist es so wichtig, die klare Lehre zu verkünden, sowohl was die biblisch-theologische, als auch, was die geistliche Dimension betrifft.
Inzwischen greife ich bereits auf jahrelange Auslegungen zurück und manchmal erlaube ich mir, bestimmte Ansprachen zu wiederholen. Es schadet nicht, sie mehrmals zu hören, denn wie man so schön sagt, ist die Wiederholung die Mutter der Weisheit. Sehr dankbar bin ich für die wunderbaren Gesänge von Harpa Dei, die das Wort Gottes täglich begleiten und den Herrn so sehr verherrlichen.
In der kommenden Zeit möchte ich auf manche Heilige zu sprechen kommen, die ja unsere Geschwister in der Herrlichkeit Gottes sind und schon zur triumphierenden Kirche gehören. Es besteht kein Zweifel, dass sie uns zu Hilfe eilen und wir in enger Freundschaft mit ihnen leben können, etwas, was uns z.B. Papst Benedikt empfohlen hat. Ähnliches gilt für die heiligen Engel, die nur darauf warten, der streitenden Kirche zu dienen, damit sich auf Erden das Reich Gottes immer mehr ausbreitet.
Heute möchte ich auf Fragen eingehen, welche von unserem Hörerkreis gekommen sind. Da wir viele unserer Kontakte nicht namentlich eintragen konnten, bitten wir darum, daß jene, die gerne eine Frage stellen möchten, ihre Namen beifügen. Da die gestellten Fragen auf welche ich eingehen möchte, von allgemeinem Interesse sind, nehme ich mir gerne Zeit sie auf diesem Wege zu beantworten. Dasselbe werde ich auch ab und zu in der Zukunft tun, wenn es Fragen sind, die allgemeine Themen des Glaubens betreffen.
Nun liegt schon länger eine Frage zurück, ob Menschen aus anderen Religionen das Heil erlangen können.
Diese Frage wurde im Zusammenhang von meinen Erwägungen über die Erklärung von Abu Dhabi gestellt, die vom 13.-15. Februar 2019 im Rahmen des Themas der Unterscheidung der Geister gesendet wurden.
Zur Erinnerung: Es ging bei dieser Erklärung in Abu Dhabi um den Satz:
„Der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.”
Die Problematik dieses Satzes, der nahelegt, daß alle Religionen dem weisen göttlichen Willen entsprechen, ist in den angegebenen Ansprachen vom Februar 2019 ausführlich behandelt. Doch bildet sie den Hintergrund der gestellten Frage und fließt daher in die Beantwortung mit ein.
Zur konkreten Frage:
Wie uns die Kirche lehrt, können Menschen von anderen Religionen gerettet werden. Wichtig ist es, in diesem Zusammenhang zu betonen, daß sie nicht durch die jeweilige Religion gerettet werden, sondern auf jenen Wegen, die Gott alleine kennt. Sie werden wie alle anderen Menschen nur durch den einzigen Erlöser Jesus Christus gerettet. In ihm alleine ist das Heil und die Sündenvergebung.
„Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht, kann das ewige Heil erlangen“. ( vgl. Kathechismus der Kath. Kirche, Art. 847)
Es ist wesentlich zu betonen, daß dies die wahre Lehre der Kirche ist, welche uns anvertraut wurde und den Aussagen des Evangeliums entspricht. Daher ist es also ein schwerwiegender Irrtum, wenn man meint, daß andere Religionen in sich einen Heilsweg darstellen, der unserem Glauben gleichgestellt sei. Wäre dem so, dann wäre die Verkündigung des Evangeliums für alle Menschen nicht notwendig. Dasselbe gilt auch für die Juden. Wäre der bisherige Weg der Juden für sie der ausreichende Heilsweg, dann hätten weder die Apostel noch der hl. Paulus den Juden Christus verkündet, und der Herr selbst hätte eigentlich auch gar nicht sein Leben zur Erlösung der Menschheit geben müssen.
Man muß hier also sehr gut unterscheiden. Auch wenn wir die „Samen des Wortes“ in anderen Religionen erkennen und anerkennen, so kommen diese doch von Christus, dem Licht der Welt (vgl. Joh 8,12). Viele Religionen sind jedoch noch von erheblichen Irrtümern gekennzeichnet. Man kann also einerseits das Gute, welches von Gott kommt, von ihnen aufnehmen und es zur Brücke für die Verkündigung des Evangeliums werden lassen, andererseits muss jedoch klar bleiben, daß die andere Religion nicht aus sich zum Heil führt.
Auch wenn wir feststellen, wie oben erwähnt, daß die einzelnen Menschen die diesen Religionen anhängen, gerettet werden können, entbindet uns dies doch nicht von der Pflicht, für sie zu beten, und ihnen nach Möglichkeit auch das Evangelium zu verkünden. Denn das wahre Leben besteht im Kennenlernen des Herrn, und ihn in seiner heiligen Kirche anzubeten und ihm zu dienen ist die Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit (vgl. Joh 4,23). Deshalb dürfen wir nicht geistig schläfrig sein, wenn es um die Möglichkeit der Rettung von Menschen in anderen Religionen geht, und so nicht mehr um ihr Heil besorgt sein!
Bezeugen wir doch einfach in Demut, daß der Herr Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6), und lassen irrige menschliche Spekulationen hinter uns. Vergessen wir nicht, daß dies eine uns offenbarte Wahrheit ist, der wir einfach dienen, und nicht etwa eine Erkenntnis, die wir aus uns selbst erworben hätten. So können wir auch den Versuchungen widerstehen, uns durch Stimmen verunsichern zu lassen, welche uns nahelegen wollen, daß wir uns mit einem solchen Bekenntnis über andere Menschen und Religionen erheben. Wahre Demut ist es, sich unter eine erkannte Wahrheit zu stellen, dagegen irrig, die eigenen Überlegungen über das Wort Gottes zu stellen.