“Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten, jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!” (Ps 32,11)
Diese Freude am Herrn, die der Psalmist besingt, soll die Gerechten erfüllen, denn sie trachten danach, den Willen Gottes zu tun. Es ist allein schon eine Quelle der Freude, Gott kennen und die Weisheit seiner Gebote schmecken zu dürfen. Wie wunderbar ist es erst, auf dem Weg zu gehen, den der Vater in seiner Güte bereitet hat.
“Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!” (Phil 4,4), ruft uns der Heilige Paulus zu, ein leidgeprüfter Mann, der uns in seiner »Narrenrede« (2 Kor 11,16–12,13) Einblick gegeben hat, was er alles um des Herrn willen zu erleiden hatte. Doch hält ihn das Leid nicht ab, sich im Herrn zu freuen und alles, was ihm an Schwerem begegnet, sogar zu einem Quell der Freude werden zu lassen.
Das redliche Herz ist frei für Lobgesang und Jubel, denn es kann die Wohltaten Gottes erkennen und führt sie auf ihn zurück. Durch den Lobpreis löst es sich von der leider oft noch vorhandenen Selbstgebundenheit. Es wird einsichtig, und je mehr dies geschieht, desto mehr wächst die Freude an Gott.
Die Freude und der Lobgesang beziehen sich ja nicht nur auf die wunderbaren Taten Gottes, die er in seiner Güte so überreich schenkt. Sie gelten der Person Gottes, unser Vater selbst ist die Quelle der Freude, ihn zu kennen ist Leben. Es erfüllt uns die Freude an Gott, so wie er ist, an seinem Wesen, an seiner herrlichen Existenz, ohne die nichts sein könnte.
So sind wir zur Hingabe an seine überwältigende Liebe bestimmt, die nie aufhört und die wir in der Ewigkeit mit den Engeln uneingeschränkt in einer immerwährenden und nie endenden Freude und in seligem Jubel genießen dürfen.