Gottes Liebe wirbt um uns!

  (Gedenktag der Hl. Cecilia)

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Hos 2,16.18.20.21

 Darum will ich selbst sie verlocken. Ich will sie in die Wüste hinausführen und sie umwerben. An jenem Tag – Spruch des Herrn – wirst du zu mir sagen: Mein Mann!, und nicht mehr: Mein Baal! Ich schließe für Israel an jenem Tag einen Bund mit den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels und mit allem, was auf dem Erdboden kriecht. Ich zerbreche Bogen und Schwert, es gibt keinen Krieg mehr im Land, ich lasse sie Ruhe und Sicherheit finden. Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen. 

Heute hören wir von einem Aspekt der Liebe Gottes, welcher wie eine eheliche Liebe beschrieben wird: Gott umwirbt sein Volk, wie ein Mann um seine geliebte Braut wirbt! Diese zärtliche Liebe Gottes zu seinem Volk wird schon im Alten Bund erfahrbar und wird noch deutlicher mit dem Kommen Jesu!

Um es einmal  menschlich – aber doch sehr treffend – auszudrücken: Gott gibt nicht auf, um sein Volk zu werben! All die Rückschläge durch die Untreue seines Volkes bewegen Gott nicht dazu, uns zu verlassen! Das ist die Wirklichkeit, die uns Hoffnung schenkt, welche uns immer umgibt und jederzeit bereit ist, sich uns mitzuteilen!

Die heute ausgesprochene Verheißung besagt, daß das Volk – um in den Begriffen der Lesung zu bleiben – Gott legal anvertraut wird und nicht mehr in einer ehebrecherischen Beziehung mit dem Baal verharrt! Dieses Bild ist sehr sprechend, und als Katholiken können wir es gut verstehen! Besteht eine gültig geschlossene Ehe, dann sind andere Beziehungen, welche die speziellen Akte der Ehe miteinschließen, illegal und somit ein Bruch des Ehebundes!

Das gilt auch für die Kirche! Sie ist dem Herrn anvertraut! Wenn sie ihre Aufgabe der Mission vernachlässigt und sich mit dem Geist der Welt verbindet, dann begeht sie eine Art geistigen Ehebruch!

Gott hingegen will einen Bund mit Israel schließen, in den auch alle Kreaturen eingeschlossen sind, und er sichert seinem Volk wunderbare Geschenke zu: Die Beendigung des Krieges und Ruhe und Sicherheit! Gottes Zusage gilt für immer, denn nie wird er die Menschen verlassen, weder in der Zeit noch in der Ewigkeit!

Besonders schön ist die Aussage über den Brautpreis, den Gott in die legitime Ehe mit seinem Volk einstiftet: Gottes Gerechtigkeit und die Aufrichtung des Rechts, Liebe und Erbarmen!

Was für das ganze Volk gilt, gilt auch für die menschliche Seele: Wenn die Seele sich von der Sünde abkehrt und wieder zu Gott zurückkehrt, dann tritt sie in die legitime Beziehung des Geschöpfes mit dem Schöpfer ein! Solange die Seele in der Sünde verharrt, also im Bereich der Finsternis, lebt sie in einer illegitimen Beziehung mit dem Baal! Sie begeht Ehebruch!

Wenn aber die Umkehr erfolgt und die Seele Gott als ihren Schöpfer und Erlöser anruft, dann kann die Gnade Gottes in die Seele einkehren, und Gott bringt all die Gaben mit, von denen im Text die Rede ist! Der innere Krieg hört auf, in die Seele ziehen Ruhe und Sicherheit ein! Gott schmückt sie nun mit seiner Gerechtigkeit und umkleidet sie mit Liebe und Erbarmen! Der ewige Bund wird wirksam; Gott bekennt sich zu seiner Braut!

Auf so vielfältige Weise drückt Gott seine Liebe zu seinem Volk, d.h. zu uns Menschen, aus und will uns allezeit verstehen lassen, daß diese Liebe nie ruht und auf unsere Antwort wartet! Sobald diese erfolgt, wird aus der werbenden Liebe Gottes ein Fest der Liebe für das Volk! Gottes Heilswille kann sich verwirklichen, und wir nennen Gott mit seinem richtigen Namen und erkennen immer mehr seine Zuneigung zu uns!