GOTT BLEIBT DERSELBE

392. Kleine Vaterbetrachtung

“Nichts darf Ihnen als Hindernis auf dem Weg zu Ihm erscheinen. Achten Sie nicht so sehr darauf, ob Sie begeistert oder mutlos sind; es gehört zum Gesetz der Verbannung, daß man so von einer Verfassung in die andere wechselt. Glauben Sie dann, daß er sich niemals verändert, daß Er in Seiner Güte sich immer über Sie neigt, um Sie mitzunehmen und in Sich zu bergen.” (Heilige Elisabeth von der Dreifaltigkeit)

Einige weise Ratschläge der Heiligen!

Wir sind allzu leicht geneigt, unseren jeweiligen Gefühlszustand als Maßstab für die Beziehung zu unserem himmlischen Vater zu nehmen. Das ist jedoch falsch, denn wie die Heilige Elisabeth es richtig bemerkt, können unsere seelischen Verfassungen sehr rasch wechseln. Hinzu kommt, daß wir über die Gefühle leicht von unguten Geistern angegriffen werden können. Hier haben sie ein leichtes Spiel, uns durcheinanderzubringen. Es gehört zu den wesentlichen Dingen einer geistlichen Formung, sich von Gefühlsschwankungen nicht irritieren zu lassen.

Der Blick auf Gott hingegen ist wichtig!

Der Vater ändert sich nicht. Und wenn wir objektiv nichts getan haben, was uns von ihm trennen könnte und was wir in Ordnung zu bringen hätten, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung in Bezug auf die Beziehung zu ihm.

Im Gegenteil: Unser Vater ist der sichere Hafen, in dem wir zu Hause sind. Wenn wir uns dies im Glauben vergegenwärtigen, dann wird die Unruhe oder gar ein Sturm der Gefühle weichen, so wie jenes Boot beim Sturm auf dem See von Genezareth, nicht unterging, weil der Herr den Winden drohte (Mt 8,26).

Auf ihn gilt es zu schauen und sich nicht von der Dynamik der Unruhe mitreißen zu lassen. Unser Vater wird es sehen, wenn wir nach ihm Ausschau halten, und uns mit seiner milden Gegenwart beschenken, die alle Stürme zur Ruhe zu bringen vermag.