446. Kleine Vaterbetrachtung
“Wohl denen, die wohnen in Deinem Haus, die Dich allezeit loben.” (Ps 84,5)
Der Vater freut sich über jeden Menschen, der aus der Verirrung zu ihm heimkehrt. Ja, der ganze Himmel jubelt (vgl. Lk 15,7)!
Und was ist mit jenen, die ihm treu geblieben sind? Der Psalmvers sagt es uns: “Wohl denen, die wohnen in Deinem Haus!” Sie sind also gesegnet.
Auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn wird das deutlich. Der eine war verloren, und die Freude war groß, als er wieder heimgekehrt ist. Der andere blieb immer zuhause und der Vater hat alles mit ihm geteilt (Lk 15,11-32).
Es ist eine große Gnade, wenn wir den Herrn kennen und Tag für Tag versuchen seine Wege zu gehen, wenn wir also in seinem Haus wohnen.
Im Lobpreis Gottes verherrlichen wir ihn, denn wir stimmen in das Liebeslied der Braut an den Bräutigam ein. Wir vollziehen das, wozu die ganze Schöpfung berufen ist. Das Lob Gottes ist nicht nur gerecht, sondern mit ihm geben wir Zeugnis von einem herrlichen Vater, der die Menschen liebt und allen Lobes würdig ist. Jede heilige Liturgie, jedes Gebet, welches aus dem Herzen zu Gott aufsteigt, singt sein Lob.
Nie verlieren wir Zeit, wenn wir beten, wenn wir die Schönheit Gottes entdecken und preisen und das Herz immer mehr mit Liebe erfüllt wird. Im Gegenteil: Je mehr wir Gott loben, desto näher kommen wir unserer ewigen Bestimmung und werden fähig, diese Welt mit den Augen Gottes zu sehen.
Wohl denen, die das entdecken! Sie sind gesegnet wie Maria, die Schwester der Martha, die sich Jesus zu Füßen setzte, um ihm zuzuhören, und so den besseren Teil erwählt hat (Lk 10,39.42). Sie sind gesegnet wie jene Ordensleute, die sich nachts erheben, um das Lob Gottes zu singen.
Welche Freude wird es für unseren Vater sein, wenn ihm die Menschen die Antwort schenken, zu der sie gerufen sind: zu wohnen in seinem Haus und ihn allezeit zu loben!