GIB ALLES MIR, WAS MICH FÖRDERT ZU DIR!          

“Nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir,

gib alles mir, was mich fördert zu Dir,

nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!” (hl. Nikolaus von der Flüe)

Ein demütiges Gebet des heiligen Bruder Klaus! Der zweite Teil, den wir heute betrachten wollen, steht für das, was in der katholischen Mystik als »Weg der Erleuchtung« bezeichnet wird: “Gib alles mir, was mich fördert zu Dir!”

Wenn grundlegende Reinigungen in uns vollzogen sind – vergessen wir nicht, daß es sich dabei um ein Werk der Liebe handelt –, beginnt die Heilige Schrift noch mehr zu uns zu sprechen und die Gegenwart Gottes erscheint uns noch heller und strahlender. Alles, was wir von unserem Vater schon empfangen haben, wird durch die stärkere Gegenwart des Heiligen Geistes noch deutlicher und wertvoller: sei es der Empfang der heiligen Sakramente, die Freude an der wahren Lehre der Kirche oder die Zeugnisse der Heiligen. Kurz gesagt: Alles, was mit unserem Vater zu tun hat, wird uns noch lieber, erwärmt unsere Seele und erstrahlt in seinem hellen Licht.

So kann diese Bitte an unseren Vater auch lauten: “Lieber Vater, laß mich Deine Herrlichkeit doch noch besser erkennen! Für mich selbst, aber auch, damit ich Dich noch überzeugender verkünden kann, damit ich noch mehr liebe und Deine Gegenwart in meinem Leben noch klarer erkennbar wird.”

Diese Erleuchtung wirkt sich in der Regel auch auf den Geist der Unterscheidung aus, den wir in der heutigen Zeit mit ihren subtilen Täuschungen dringend benötigen. Sie bewirkt nicht nur das tiefere Erkennen der Güte unseres Vaters und seines Wesens, sondern auch eine deutlichere Trennung von allem, was nicht zu ihm gehört. Es kommt zu einem Durchbruch durch all den Nebel, der diese Erleuchtung durch den Heiligen Geist verhindern will.

Es gibt also viele Gründe, uns dem Gebet des heiligen Bruder Klaus anzuschließen!