Gestern hat uns Roy Schoeman von seinem entscheidenden Erlebnis berichtet, als er in einer Stunde tiefer Not und Sinnlosigkeit mit einer übernatürlichen Gnade Gottes beschenkt wurde. Es war das Licht des Herrn, welches ihn erleuchtete und ihm nun innere Gewißheit über die großen Fragen des Glaubens schenkte. Wir erinnern uns: In diesem Licht erkannte er den liebenden Gott, der sein ganzes Leben in seiner Güte begleitet hat; er wußte um den Wert und den Unwert jeder Handlung, ihm wurde das Ewige Leben gewiß. Doch kannte er den Namen Gottes noch nicht, der Herr offenbarte ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da er dafür einen anderen Weg vorgesehen hatte. Roy bat jeden Abend darum, genauer zu wissen, wohin ihn nun sein Weg führt. Wir hörten, daß er dem Weg Christi ablehnend gegenüber stand, und hier spricht sicher auch seine jüdische Vergangenheit mit. Doch der Herr weiß, wie er die Seinen führt. Heute hören wir, wie sein Weg weitergeht!
Ein Jahr nach diesem Erlebnis (ich weiß, daß es genau ein Jahr später war, denn ich betete ein Dankgebet für diese Erfahrung):
Ich ging zu Bett.
Als ich eingeschlafen war, spürte ich, daß ich durch eine Hand, die sich auf meine Schulter legte, geweckt und in ein Zimmer geführt wurde, wo ich mit der schönsten jungen Frau, die ich mir vorstellen konnte, allein gelassen wurde. Ich weiß heute, daß mein Körper noch im Bett lag und schlief, aber zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich völlig bei wachem Bewußtsein, meine Erinnerung beschreibt es jedenfalls so.
Als ich mich in ihrer Gegenwart befand, wußte ich, ohne daß es mir gesagt wurde, daß es die selige Jungfrau Maria war, und alles, was ich tun wollte, war, niederzuknien und sie irgendwie zu ehren, weil ich in ihrer Gegenwart war und ihre Reinheit und die Intensität der Liebe, die ihr entströmte, spürte.
Ich wurde in einen Zustand der Ekstase versetzt, der größer war, als ich es mir je vorstellen konnte. So schön die junge Frau auch war, noch schöner war der Klang ihrer Stimme. Es ist sehr schwer zu beschreiben, aber ihre Stimme war wie das, was die Musik zur Musik macht, auch wenn sie nicht sang. Die Stimme floß einfach durch mich hindurch, indem sie mich mit dieser Liebe beschenkte und mich so in diesen Zustand der Ekstase erhob.
Der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich sie irgendwie ehren wollte, war: Oh, meine Güte, ich wünschte, ich könnte wenigstens ein Ave Maria sprechen. Aber ich konnte es nicht.
Ihr erstes Wort an mich war das Angebot, einige Fragen zu beantworten, wenn ich welche an sie richten wolle.
Ich wollte sie bitten, mir das Ave Maria beizubringen, aber ich war zu stolz, ihr zu sagen, daß ich es nicht konnte.
Stattdessen fragte ich sie, welches das Lieblingsgebet, das an sie gerichtet wird, sei.
Ihre erste Antwort war, daß sie alle Gebete zu ihr liebte.
Aber ich war ein wenig aufdringlich und sagte, daß sie doch manche mehr lieben müsse als andere. Also gab sie nach und sagte ein Gebet auf, aber es war in portugiesisch, und ich konnte kein portugiesisch. Ich bemühte mich also nur, mich an die ersten Worte phonetisch zu erinnern. Und am nächsten Morgen, als ich aufwachte, schrieb ich sie phonetisch auf. Später, als ich eine portugiesische katholische Frau traf, bat ich sie, alle Gebete an Maria auf portugiesisch zu rezitieren, damit ich das Gebet identifizieren konnte: Es war folgendes Gebet:
„O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu Dir nehmen!“
Ich stellte ihr noch vier oder fünf weitere Fragen, die meisten davon aus dem gleichen Wunsch heraus, sie zu ehren, und erwähne jetzt nur eine oder zwei davon.
An einem Punkt war ich von ihrer Anwesenheit überwältigt, und ich stammelte nur: „Wie kann es sein, daß Du so überwältigend, so prächtig, so herrlich bist?“ Sie schaute fast mitleidig zu mir herunter, schüttelte sanft den Kopf und sagte: „Oh, nein, du verstehst nichts, du verstehst gar nichts! Ich bin nichts, ich bin ein Geschöpf, ich bin ein geschaffenes Ding. ER ist alles.
Dann wiederum fragte ich sie aus dem Wunsch heraus, sie irgendwie zu ehren, welchen Titel sie für sich selbst am liebsten habe. Ihre Antwort war: „Ich bin die geliebte Tochter des Vaters, die Mutter des Sohnes und die Braut des Heiligen Geistes.“
Nachdem ich ihr all meine Fragen gestellt hatte, die sie gnädig beantwortete, sagte sie, daß sie mir etwas zu sagen habe. Sie sprach vielleicht noch weitere 15 Minuten mit mir.
Dieser Teil der Erfahrung ist für mich verschleiert, und ich habe nicht diese Art von Wort-für-Wort-Erinnerung.
Dann war die Audienz vorbei und ich schlief wieder ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich hoffnungslos in die Jungfrau Maria verliebt.
Ich wußte nun also, daß meine erste Erfahrung eine Begegnung mit Christus gewesen war, und nun wollte ich nichts anderes mehr, als so vollständig und so gut wie möglich ein Christ zu sein.
Ich kannte den Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken damals nicht, ich hatte noch nicht einmal das Neue Testament geöffnet und hatte keine Kenntnis vom Christentum.
Ich konnte also nur ein örtliches Telefonbuch öffnen und eine örtliche Kirche finden, um dorthin zu gehen. Es war eine protestantische Kirche.
Als ich mit dem Pastor ein wenig ins Gespräch gekommen war, fragte ich ihn nach der gebenedeiten Jungfrau Maria. Als er ohne den nötigen Respekt antwortete, von dem ich wusste, daß er der Jungfrau gebührt, wußte ich, daß das nicht der richtige Ort für mich war.
So fand ich ohne allzu große Umwege den Weg zur katholischen Kirche, weil ich wußte, wer die selige Jungfrau Maria war.
Das ist die Geschichte.
Sie wird uns alle bewegt haben, diese Geschichte der Bekehrung von Roy Schoeman: von einem Atheisten zu einem Apostel, der die Menschen zum Glauben an Christus führen möchte. Besonders liegen ihm die Juden am Herz, wie wir es schon am Anfang erwähnt haben.
Es lohnt sich, manche Aspekte zu vertiefen. So werden wir morgen über das Gehörte noch etwas nachdenken!