Zu Gott Sohn
Gerade in einer Zeit, in welcher die ganze Menschheit von einer Pandemie betroffen ist und man in religiösen Kreisen darüber diskutuiert, ob es sich um eine Strafe Gottes handeln kann – was die einen bejahen, andere wiederum strikt ablehnen – ist es wichtig, den Blick unmittelbar auf Gott zu richten.
In aller Not – so lehren es uns die Psalmen, das große Gebetbuch des Alten Testamentes – preisen wir Gott. Es ist eine Zeit, in der unser Vertrauen in Gott gefragt ist. Das gilt auch besonders dann, wenn man sich Umstände nicht erklären kann und sich fragt, wo denn der Herr ist und warum dies alles geschieht.
Umso wichtiger ist es, den Lobpreis Gottes nie verstummen zu lassen. Der Lobpreis führt uns weg von uns welbst und versenkt sich in die Güte, Herrlichkeit und Vorsehung Gottes. Er teilt unserer Seele – die vielleicht verzagen möchte – die Sicherheit der weisen göttlichen Führung mit, die immer da ist, auch wenn wir sie nicht erkennen und uns nur auf das Licht des Glaubens verlassen können.
Das ist eine große Reinigung für unseren menschlichen Geist, der alles so gerne verstehen und einordnen möchte. In diesem Verstehen und Einordnen finden wir unsere Sicherheit. Aber das ist nicht eine Sicherheit in Gott selbst, sondern letztendlich in unserem Verstand.
Die Reinigung aber bewirkt, daß wir uns im „Dunkel des Glaubens“ ganz auf Gott verlassen, wenn all die gewohnten irdischen Sicherheiten zurücktreten und sich als nicht tragfähig erweisen.
So möchte ich gerade zu Beginn dieser Osterzeit – jenes herrlichen Abschnittes des Kirchenjahres, der uns in der Osterfreude auf das Kommen des Heiligen Geistes vorbereitet – diesen Dreifaltigkeitshymnus mit Euch teilen. Auch Harpa Dei und ich sind in dieser Zeit in Jerusalem, wie es eigentlich von uns geplant war.
Es ist mir sehr bewußt, daß dieses Ostern anders ist als sonst und daß gerade deshalb der Lobpreis Gottes nicht verstummen darf, wenn derzeit auch unsere Tempel entvölkert sind.
Preisen wir unseren Herrn Jesus Christus, der aus Liebe zu seinem Vater und zu uns gekommen ist, um uns zu erlösen.
GOTT SOHN
Gleichermaßen mit dem Vater preisen wir Dich, Du Sohn: Du Sonne des Heils, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater. Für uns und zu unserem Heil bist Du vom Himmel herabgekommen, hast Fleisch angenommen durch den Schoß der Allerseligsten Jungfrau Maria und bist wahrer Mensch geworden, in allem uns gleich, außer der Sünde.
Dreißig Jahre hast Du im Verborgenen gelebt und diese Erde geheiligt, Dich einer menschlichen Mutter und einem menschlichen Vater unterstellt. Als die Zeit gekommen war, da Du Dich der Welt als der Messias offenbaren solltest, zogst Du hinab an den Jordan und ließest Dich taufen von Johannes dem Täufer, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann führte der Geist Dich in die Wüste. Vierzig Tage hast Du dort gebetet und gefastet und für uns die vermessenen Angriffe des Teufels abgewehrt.
Dann hast Du Deine Jünger berufen, damit sie bei Dir seien, alle Mühe mit Dir teilen und einst Dein Werk weiterführen. Dann hast Du begonnen, Dich der Welt als der Messias zu offenbaren. Von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt bist Du gezogen und hast das Evangelium vom Reich Gottes verkündet. Kranke hast Du geheilt, Blinde sehend gemacht, Taube konnten hören, Lahme gehen, Stumme reden, Besessene hast Du befreit, Aussätzige rein gemacht und Tote erweckt. Immer mehr Menschen kamen zu Dir, um Dein Wort zu hören, bei Dir zu sein und Deine Güte zu empfangen. Das erweckte den Neid jener, die ihr Herz vor Dir verschlossen hielten und einige beschlossen, Dich zu töten. Du aber hast Dich ihnen entzogen und Dein Werk weitergeführt, wie es Dir Dein Vater aufgetragen hat.
Als Du dieses Werk durch Leid, Tod und Auferstehung vollenden solltest, zogst Du hinauf nach Jerusalem. In Gethsemane hast Du noch einmal das unermessliche Leid aus den Händen des Vaters entgegengenommen. Ein Engel kam und stärkte Dich. So erduldetest Du den Verrat des Judas, die Untreue der Jünger, den Hohn und Spott der Soldaten. Vor Pilatus, Deinem menschlichen Richter, hast Du geschwiegen; die Frauen, die um Dich weinten, hast du auf das Schicksal Jerusalems verwiesen. Stumm wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, zogst Du hinauf auf Golgota. Dann beraubten sie Dich Deiner Kleider und schlugen Dich ans Kreuz. Du aber hast Deine Arme ausgebreitet und für Deine Peiniger gebetet. Als die Stunde kam, da Du Deinen Geist wieder in die Arme des Vaters zurückgabst, riefest Du aus: „Es ist vollbracht“.
Am dritten Tage bist Du auferstanden von den Toten, bist den Frauen und den Jüngern erschienen und hast sie unterwiesen in den Wegen des Reiches Gottes, bis Du dann hinaufgefahren bist in den Himmel, um zum Vater zurückzukehren und uns die Wohnungen zu bereiten – nicht ohne uns zu versprechen, am Ende der Zeiten wiederzukommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Deiner Herrschaft wird kein Ende sein!
Komm Herr Jesus Maranatha!
Komm Herr Jesus Maranatha!
Komm Herr Jesus Maranatha!
Wie können wir Dir nur jemals genug danken, Du geliebter Herr, für Deine Liebe und Dein unendliches Erbarmen. So beten wir Dich an mit allen Engeln und Heiligen und rühmen Deinen Namen mit all jenen, die nach Dir suchen, die Dich verehren, die auf Dich hören und für unsere Brüder und Schwestern, die noch der Reinigung bedürfen, für jene, die Dich nicht kennen, die in der Verirrung und Verwirrung leben und besonders für jene, die ihr Herz vor Dir verschlossen halten.
Denn Du bist heilig. Denn Du bist heilig. Denn Du bist heilig.