Vaterbotschaft, Teil 6
Die Worte des Vaters:
„Je mehr das Böse wuchs, desto mehr brachte mich meine Güte dazu, mich gerechten Seelen zu offenbaren, damit sie meine Weisungen jenen mitteilten, die für die Unordnung verantwortlich waren. Um sie zurechtzuweisen, nicht aber um sie zu strafen – denn dies hätte nur noch mehr Böses erzeugt – mußte ich manchmal Strenge anwenden. Ich wollte sie dadurch vom Laster befreien und sie zu ihrem Vater und Schöpfer zurückführen, den sie in ihrer Undankbarkeit vergessen und verkannt haben.
Später wuchs das Böse so sehr in den Herzen der Menschen, daß ich gezwungen war, Plagen über die Welt kommen zu lassen, damit der Mensch durch Leiden, Zerstörung seiner Güter bis hin zum Verlust des Lebens geläutert wurde. So geschah die Sintflut, der Untergang von Sodom und Gomorrha, die Kriege der Menschen untereinander und ähnliches mehr.“
Der Vater verwendet hier einen sehr wichtigen Begriff, der uns als Schlüssel zu einem tieferen Verständnis dienen kann. Die Strenge Gottes, wie sie hier angesprochen wird, ist nicht einfach als eine Strafe zu interpretieren, sondern sie ist eine Zurechtweisung, wenn die Menschen die Wege Gottes verlassen haben. Ist es aber eine Zurechtweisung, so wird deutlich, daß es sich um eine Maßname zur Umkehr der Menschen handelt. Sie sollen ihre verderblichen Wege verlassen und zu Gott zurückkehren.
Eltern, Lehrer oder andere, welche mit der Erziehung betraut sind, werden das gut verstehen. Es geht nicht darum, sich etwa für ein ungehöriges Verhalten zu rächen, sondern demjenigen, der sich am Gesetz des Herrn vergeht und den Weg verfehlt, die Konsequenzen seines Handelns vor Augen zu stellen,
Die Menschen – so heißt es im Text – sollten von ihren Lastern befreit werden. Laster sind tief eingewurzelte schlechte oder böse Verhaltensweisen, welche sowohl das Gebot Gottes als auch die Würde der Gotteskindschaft verletzen. Es handelt sich hier nicht einfach nur um ungeordnete Neigungen, denen man manchmal oder auch öfter erliegt, aber dann wieder aufsteht.
Um diese Laster loszuwerden, braucht es eine tiefe Reinigung, denn man hat sich häufig dem Laster ergeben und im schlimmsten Fall rechtfertigt man es sogar!
Wenn nun Gott zurechtweist, dann hat es dasselbe Ziel: Der Mensch soll umkehren. Wenn er nicht auf Gott hört, dann muß er erfahren, was es bedeutet, gegen die Wahrheit und die Liebe zu handeln. Das kann Leiden bedeuten, Zerstörung der Güter, im Extremfall sogar die Zerstörung des Lebens, wie es bei der Sintflut, den Kriegen der Menschen untereinander und dem Untergang von Sodom und Gomorrha gewesen ist, so erwähnt es der Text.
Es liegt nun nahe, sich zu fragen, ob denn mit der gegenwärtigen Pandemie Gott uns Menschen auch zurechtweisen möchte.
Ich beantworte dies mit einem klaren Ja, obwohl man heute selbst in der Kirche einen solchen Zusammenhang nicht gerne herstellt. Aber sollte Gott sich geändert haben?
Es gibt furchtbare Sünden und Laster in dieser Welt, die zum Himmel schreien. Denken wir an die entsetzliche Abtreibung, die sexuellen Perversionen, die Euthanasie, die zunehmende Gottesferne, die in manchen Ländern schon zur Apostasie wurde, bis hin zu Beleidigungen der Religion! Korruption existiert in nicht wenigen Regierungen, Gewalt und Kriminalität sind an der Tagesordnung, gottfeindliche politische Systeme regieren, die Menschen suchen eine falsche Sicherheit in materiellem Wohlstand, um nur einige Punkte zu nennen.
Wir sind schon daran gewöhnt, daß wir in einer solchen Welt leben, die uns täglich ihre Gottesferne bezeugt. Aber Gott hat sich sicher nicht daran gewöhnt, seine Geschöpfe, seine Kinder, in den Abgrund taumeln zu sehen. Es ist dann gerade der Erweis seiner Liebe, nicht alles ihrem Lauf zu überlassen und stattdessen als guter Hirte seine Schafe nicht den Wölfen auszuliefern. Unser Vater ruft immer die Menschen auf, zu ihm zu kommen. Wenn sie nicht auf seine sanften Einladungen der Liebe hören, dann weist er sie zurecht, damit sie nicht verloren gehen.
Und was ist mit seiner Kirche?
Sie wäre gerufen, sich der verhängnisvollen Entwicklung in der Welt mit Weisheit entgegenzustellen! Tut sie das genügend? Schwächt sie sich nicht selbst mit dem Kurs, den sie eingeschlagen hat? Wo ist ihr übernatürlicher Glaubenssinn geblieben? Passt sie sich nicht viel zu viel dieser Welt an und übernimmt ihre Denkweise? Erfüllt sie noch in voller Kraft ihre Aufgabe, die Seelen zu retten?
Aber wie soll das gehen nach der Abu-Dhabi-Erklärung? Welcher Glaube herrscht denn noch, wenn man nicht mehr das Offensichtliche sehen will, daß ein Pachamamakult in den vatikanischen Gärten kein harmloser Vorgang, sondern ein Gräuel vor dem Herrn ist, um nur zwei klare Wegverfehlungen zu benennen.
Welche Hirten melden sich denn noch zu Wort, stellen sich diesen Entgleisungen entgegen und geben den Gläubigen hilfreiche Weisung? Es sind wenige, und das ist ein Trauerspiel!
Kann das Gott gefallen?
So wirkt die Reaktion der Verantwortlichen der Kirche auf die Pandemie schwach. Die Kirche scheint allzu schnell bereit zu sein, sich den Forderungen des Staates anzupassen und nicht nach eigenen Lösungen zu suchen. Wo bleiben die offiziellen geistlichen Reaktionen und der Aufruf zu Gebet und Umkehr, zur Buße? Kann es eine Lösung sein, die Kirchen in der Zeit der Not zu schließen und den Gläubigen den Zugang zur hl. Kommunion gar zu verwehren?
Um meine persönliche Sicht zusammenzufassen: Durch den Ungehorsam und ein Leben in der Gottesferne haben wir Menschen uns diese Ereignisse, die jetzt geschehen und die vielleicht noch weiter auf uns zukommen, selbst zugezogen. In der zunehmenden Gottesferne der Menschen kann der Teufel gut wirken und versuchen, alles für seine Pläne zu nutzen.
Gottes Zulassung wird zu einer Zurechtweisung für uns, damit wir zu ihm umkehrern.
Was ist also zu tun?
Es ist ein Ruf, daß wir zum Vater heimkehren und irrige und leichtsinnige Wege verlassen sollen. Eine solche Pandemie zeigt uns deutlich die Hilflosigkeit von uns Menschen und wie sehr wir des Schutzes unseres Vaters bedürfen.
Deshalb gilt: Diejenigen, die schon auf dem Bekehrungsweg sind, sollen ihn vertiefen und auch anderen Menschen diesen Weg zu Gott anbieten. Weiter gilt es für die Kranken zu beten und für alle, die ihnen dienen. Dann ist es wichtig, für die Beendigung der Pandemie zu bitten, jedoch in dem Sinne, daß die Zurechtweisung – wir können die Pandemie auch als eine Warnung begreifen – verstanden wird, und die Menschen sich Gott zuwenden.
Nehmen wir als Gläubige alle Umstände und Beschränkungen als Fastenopfer an und beten wir für die Kirche, daß sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe der vollmächtigen Verkündigung ungeteilt zuwende, gerade jetzt, wo es besonders nötig ist! Wenn es möglich ist, wäre es gut, eine zusätzliche eucharistische Anbetung in der Kirche als Akt der Buße und der besonderen Zuwendung zu Gott durchzuführen. Das kann man auch vor dem verschlossenen Tabernakel tun.
Noch ein Wort zum Schluß, das für alle bestimmt ist, die sich daran erfreuen:
Heute habe ich alle Hörer unserer täglichen Meditationen im Herrn und seiner Mutter unter meinen Schutz gestellt!