201. Kleine Vaterbetrachtung
“Heute möchte ich sagen, daß diese Öffnung auf Christus hin – der als Erlöser der Welt dem Menschen den Menschen voll offenbart – sich nur vollziehen kann in einer immer reiferen Beziehung zum Vater und zu seiner Liebe” (Enzyklika »Dives in misericordia« von Johannes Paul II.)
Eine vertiefte Beziehung zu Jesus wird uns geschenkt, je mehr wir den Vater und seine Liebe verstehen lernen, je mehr wir auf Jesus mit den Augen des Vaters schauen. So erkennen wir den Erlöser von der Liebe seines himmlischen Vaters her und werden ihm nirgends tiefer begegnen können.
Wir sind von Gott in das überwältigende Geheimnis der Liebe der heiligsten Dreifaltigkeit hineingerufen. Jesus stellt es uns im Johannesevangelium vor Augen:
“Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der Du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.” (Joh 17,26)
Jesus will der Menschheit die Liebe des Vaters offenbaren und ruft sie, in ihr zu leben. Diese Liebe ist es, die ihn bewegt, alles zur Verherrlichung des Vaters und zum Heil der Menschen zu tun. Wenn wir dieser Liebe vollkommener begegnen, öffnet sich ihr Geheimnis noch mehr, und das Innerste der Beziehung zu Gott, unserem Vater, leuchtet strahlender auf.
Von dieser Liebe ausgehend, welche nach den Worten des Heiligen Johannes Paul II. einen immer reiferen Charakter bekommen soll, geschieht die ganze Öffnung zum Herrn hin als unserem Erlöser. Wir verstehen alles, was er sagt und tut, als Ausdruck der unendlichen und unübertrefflichen göttlichen Liebe, die alles umfassen, erlösen und vollenden will.
Es bleibt für uns das Staunen und die Dankbarkeit, gerufen zu sein, als Kinder dieser Liebe zu leben.