Vaterbotschaft, Teil 14
Worte des Vaters:
Niemand hat bis jetzt verstanden, welch unendliche Wünsche Gott Vater in seinem Herzen trägt, Gott Vater, der von allen Menschen, den Gerechten und Sündern, erkannt, geliebt und geehrt werden möchte. Indessen sind es diese drei Arten von Anerkennung, die ich vom Menschen erhalten möchte, damit ich selbst zu den größten Sündern immer barmherzig und gut sein kann.
Was tat ich nicht alles für mein Volk von Adam bis Josef, dem Adoptivvater Jesu, und von Josef bis zu diesem Tag, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, mir jene besondere Verehrung entgegenzubringen, die mir als Vater, Schöpfer und Erlöser gebührt! Trotzdem wurde mir diese besondere Verehrung, die ich so ersehnte und noch immer so sehr wünsche, noch nicht entgegengebracht!
Soweit die Worte des Vaters!
Heute schauen wir tief in das Anliegen unseres Vaters, warum er diese Botschaft Madre Eugenia anvertraut hat. Offensichtlich haben sich manche Dinge in der Menschheit insgesamt, aber auch in der Kirche, noch nicht erfüllt.
Wenn wir uns den Sinn unseres menschlichen Daseins vor Augen stellen, wird es uns klar: Der Sinn ist, Gott zu verherrlichen und ihm zu dienen. Um Gott zu verherrlichen, ist es nötig, ihn zu erkennen.
Gewiß ist es wahr, daß Jesus uns den Vater, so wie er ist, bekannt gemacht hat. Es war sein größter Wunsch, den Vater zu offenbaren und immer wieder hat er darauf hingewiesen und dies mit seinem Leben und Tod bezeugt. Alles, was Jesus gesagt und getan hat, vergegenwärtigt uns der Heilige Geist im Leben der Kirche und in unserem Herzen (vgl. Joh 16,13). Doch gilt es die uns anvertraute Offenbarung noch tiefer und umfassender zu verstehen. Dazu dienen solche private Offenbarungen wie die Vaterbotschaft, die wir in diesen Wochen betrachten.
Durch die Worte des Vaters wird uns deutlich, daß wir Gott noch besser erkennen können. Die Erkenntnis Gottes ist ja nicht abgeschlossen, wenn wir glauben und das verinnerlichen, was uns die Kirche und die Heilige Schrift lehren. „Denn Stückwerk ist unser Erkennen!“ (1 Kor 13,9)
Es ist wie mit der Liebe: Wenn sie uns erfaßt hat und wir uns ihr geöffnet haben, ist dieser Vorgang ja nicht für immer abgeschlossen sondern offen für das Wachstum.
So ist auch mit der Erkenntnis unseres Vaters!
Er will uns sein Innerstes besser verstehen lassen, so weit wir dies in unserem Erdenleben können. Deshalb spricht er heute von den Wünschen seines Herzens. Diese vertraut man seinen Freunden an, weil diese es sind, die zuhören und die Wünsche aufnehmen.
Wir sollen also unseren Vater besser kennenlernen: Was bewegt ihn? Wie denkt er? Wie liebt er? Was verletzt ihn? Was mißachtet ihn?
Wir hören den Grund, warum unser Vater erkannt, geehrt und geliebt werden will. Dies geschieht nicht um egoistischer Motive willen, sondern damit er auch dem größten Sünder gegenüber barmherzig sein kann.
Hören wir hier nicht den wahren Weg zum Frieden, weit über alle menschlichen Bemühungen hinaus?
Gott erkennen ist Leben, und wer dies aufgenommen hat, wird durch Gottes Geist geführt und sein Leben verwandelt sich. Auch wenn wir oft an unseren Schwächen scheitern mögen, wird uns Gott aufrichten und den Weg weiterführen.
Es sollte uns ständig bewußt bleiben, daß der Herr alle Menschen retten möchte: Das ist der essentielle Wunsch seines Herzens. Niemand soll verloren gehen.
So möchte Gott, daß wir ihn erkennen, wie er wirklich ist. Das wollen die Worte, diese überaus zärtlichen Worte, in dieser Botschaft bewirken. Die Güte unseres Vaters wird alle Härte aus unserem Herzen herausläutern. Das Verlangen Gottes, allen gegenüber barmherzig sein zu können, sollte uns die „Flügel der Engel“ wachsen lassen, die Botschaft des Heils zu verkünden.
Es wird uns manchmal so vorkommen, als hätten wir dies alles schon unzählige Male gehört. Das mag sein!
Aber ist es so tief in unser Herz eingedrungen, daß uns die Liebe des Vaters überwältigt hat? Leben wir schon in einer innigen und vertrauten Weise mit unserem Vater? Können wir direkt zu seinem Herzen sprechen und er zu dem unsrigen?
Offensichtlich spricht der Vater hier eine Verehrung an, welche ihm noch nicht genügend entgegengebracht wird, so daß sich die ganze Gnade, welche er für uns bereitet hat, noch nicht vollständig mitteilen kann.
Also sollten wir ihn noch besser kennenlernen!
Treten wir doch noch mehr ins Gespräch mit unserem Vater ein! Der Dienst am Nächsten, an den Armen, so wichtig er ist und nie unterlassen werden soll, ersetzt nicht einfach die unmittelbare Liebesbeziehung zu unserem Vater. Diese ist eine eigene Größe und bedarf der eigenen Pflege im Gebet, der Meditation des Wortes Gottes, der Teilnahme am Gottesdienst, im Empfang der Sakramente, in der Arbeit am eigenen Herzen.
Es gilt immer – und besonders in den Zeiten der Coronaplage – sich für die Liebe des Vaters zu öffnen und sie zu suchen. Gerade jenes Vertrauen, welches aus solch einer Liebesbeziehung mit unserem himmlischen Vater erwachsen kann, wird uns nicht nur durch die gegenwärtige Pandemie führen, sondern auch helfen, andere Menschen stützen zu können.
Man kann eine solche Krise nicht einfach mit psychologischen und optimistischen Haltungen bewältigen. Sie wird nur dann wirklich bewältigt und sogar fruchtbar, wenn wir an der Hand Gottes durch sie hindurchgehen.
Mein großes Anliegen ist es, daß wir um die Bekehrung der Menschen beten, denn dies ist das Essentielle. Wie es Kardinal Burke meiner Erinnerung nach einmal so treffend sagte: Die Menschen brauchen eine religiöse Bekehrung. Sie müssen so leben, wie Gott es für sie vorgesehen hat! Darum geht es!