DIE KLEINE HALBE STUNDE

“Ich möchte auch, daß Dir Deine Vorgesetzten gestatten, deine freie Zeit darauf zu verwenden, Dich mit mir zu unterhalten und daß Du dir eine halbe Stunde frei nehmen kannst, um mich zu trösten und zu lieben.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)

Dieses Wort, das der Vater an Madre Eugenia richtet, richtet er auch an alle Menschen. Es ist eine Zeit gemeint, die ausschließlich für unseren Vater vorgesehen ist, um mit ihm in vertrauter Freundschaft zu leben.

Wenn es in der Heiligen Schrift heißt, daß Gott ein eifersüchtiger Gott ist, dann ist dies so zu verstehen: Kein Geschöpf kann uns geben, was der Vater uns in einem einzigen Augenblick zu schenken vermag. Weil es so ein tiefes Verlangen Gottes ist, seine Herrlichkeit mit uns zu teilen, ja, uns Anteil an ihr zu geben, ist Gott eifersüchtig, wenn wir unsere Zeit und Aufmerksamkeit, und damit unser Herz, nicht ihm, sondern dem zuwenden, was vergänglich ist.

Wenden wir uns aber Gott so zu, wie er es möchte, dann stillen wir sein Verlangen und er wird uns mit seiner zärtlichen Liebe umfangen und uns immer mehr an sich ziehen. Wir werden ihm zum Trost.

Die »kleine halbe Stunde«, die wir uns für Gott täglich nehmen, wird zu einem Strom der Liebe aus dem Herzen unseres Vaters, den wir aufnehmen, und der uns befähigt, auch andere Menschen mit dieser Liebe zu beschenken.

Die »kleine halbe Stunde« vermag eine tiefe Wende in unserem Leben herbeiführen und uns aus aller inneren Vereinsamung in die Gegenwart des liebenden Gottes tragen.

Die »kleine halbe Stunde« wird uns zu einem unermeßlichen Schatz werden, den wir niemals mehr missen wollen und nach dem unsere Seele immer Verlangen haben wird.

Und für unseren Vater?

Er wird diese »kleine halbe Stunde« in den Dienst nehmen und uns bereiten, daß wir auch anderen Menschen helfen, ihn tiefer zu finden, zu ehren und zu lieben.