DER WEG DER EINFACHHEIT

“Nichts ist schwer, wenn man Gott liebhat”! (Anna de Guigné)

Dieses Wort einer sehr jungen französischen Heiligen trifft den Kern: Die Liebe ist es, die alles verändert. Sie hat uns die Erlösung gebracht, “denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab” (Joh 3,16).

Denn “stark wie der Tod ist die Liebe” (Hld 8,6), und wir könnten hinzufügen: In gewisser Weise ist sie noch stärker, denn aus Liebe zu Jesus sind viele Christen in den Tod gegangen und haben den Namen des Herrn nicht verleugnet.

Wir brauchen nur auf unseren Vater zu schauen, um die Liebe tiefer zu verstehen und ihr ungeteilt zu begegnen. Er ist die Liebe selbst!

Und unsere Antwort?

Wenn wir uns von der Liebe Gottes treffen lassen, wenn sich unser Herz entzünden läßt und wir beginnen, das »sanfte Joch« des Herrn zu tragen (Mt 16,24), dann schwindet das Schwere aus unserem Leben. Die Liebe schaut auf den Grund des Daseins, und dort entdecken wir uns als unendlich geliebte Menschen. So wächst in uns das Vertrauen, mit dem wir alles, was Gott auf den Weg gelegt hat, tragen, mit dem wir alles gerne tun, es von der Liebe her verstehen lernen und uns von ihr beschenken lassen.

Das ist ein Weg! Und unser Wille ist gerufen, sich danach auszurichten, die Dinge um der Liebe Gottes willen zu tun. Dann merken wir: Wir selbst sind getragen und beginnen, mehr und mehr mit dieser Liebe zusammenzuwirken. Anfangs mag es noch mühsam sein, wir werden manchmal über unsere Erdenschwere und die Mühen klagen. Doch wenn wir uns an den Herrn wenden und ihn bitten, dann wird es heller und leichter. Der Mut kommt, und so können wir das Wort der jungen Heiligen immer besser verstehen und auch anwenden.