456. Kleine Vaterbetrachtung
“Der Mensch blieb nicht in seiner Pracht. In der Verführung durch den Bösen hat er Dein Gebot übertreten und mußte nun außerhalb des Paradieses leben.” (aus dem Dreifaltigkeitshymnus)
Unser Vater hatte es dem Menschen leicht gemacht. Im Überfluß aller Dinge, die sich im Bereich des herrlichen Paradieses befanden, sollte er sich nur des Genusses der Früchte eines einzigen Baumes enthalten. Doch bei den ersten Menschen fand der gefallene Engel mit seinen Lügen Gehör und erweckte ihre sinnliche und geistige Begierlichkeit. Und so übertraten Adam und Eva das Gebot Gottes, was all die erschreckenden Konsequenzen mit sich brachte, vor denen unser Vater gewarnt hatte. Aber der Mensch hatte nun einmal sein Ohr der Verführung zugeneigt und mußte das Paradies verlassen.
Welch tragischer Vorgang, der uns bis zum heutigen Tag verfolgt! Die vertraute familiäre Beziehung mit unserem Vater ging verloren. Der Teufel vermittelte Eva im Paradies ein falsches Bild von Gott, und er tut das auch heute noch!
So ging das bedingungslose Vertrauen zu unserem Vater verloren, und seither leben die Menschen unter einem dunklen Schatten. Es ist ein schweres Los, außerhalb des Paradieses zu leben, im Schweiße des Angesichtes sein Brot zu essen (Gen 3,17) und die vielen anderen Folgen der Ursünde in sich selbst und in anderen Menschen wahrnehmen zu müssen, sogar bis in die unvernünftige Schöpfung hinein!
Und unser Vater? Nachdem sich ein großer Teil der herrlich geschaffenen Engel in Dämonen verwandelt und seine hohe Berufung pervertiert hatte, womit sich gleichzeitig die wunderbare Harmonie seiner Schöpfung verdunkelte, sah er nun seine geliebten Menschenkinder von ihrem Weg abweichen und unter die Herrschaft der von Ihm getrennten Geister geraten.
Und was tat unser Vater? Darüber wollen wir morgen sprechen…