105. Kleine Vaterbetrachtung
“Wollt Ihr Euren Feind besiegen, so fleht mich an, und ihr werdet siegreich über ihn triumphieren!” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Diese Dimension des geistlichen Kampfes wird in den Weisungen unseres himmlischen Vaters nicht einfach ausgeblendet, denn wir Menschen haben wirklich Feinde! Zuerst sind es die gefallenen Engel, die versuchen die Menschen auf ihre Seite zu ziehen oder sie wenigstens auf ihrem Weg mit Gott zu behindern. Die Anrufung des Vaternamens läßt aber sein Licht zu uns kommen und die Finsternis muß weichen.
Der Satan kann das Licht Gottes nicht ertragen, denn seine Absichten sind immer unlauter, aber “Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm” (1 Joh 1,5). Die Mächte der Finsternis können nicht lieben, deshalb vertreibt sie die aufrichtige Anrufung des Vaters. Der Teufel ist eine begrenzte Kreatur, der Vater hingegen ist der Schöpfer aller Kreatur.
Gott bietet uns an, daß wir in ihm die Feinde besiegen. Es geht nicht nur um die Abwehr dieser Mächte, wenn sie nach uns Menschen greifen, sondern auch darum, sie zu schwächen. Durch die Anrufung des himmlischen Vaters werden sie mit Gott selbst konfrontiert und ihre Pläne mißlingen. Dabei geschieht noch etwas Wichtiges in uns selbst: Jedes Mal, wenn wir solche Angriffe im Herrn zurückweisen, werden wir als “Krieger des Lammes” (Apk 17,14) gestärkt, denn “unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat!” (Ps 124,8)
Dieses Angebot des Herrn reicht weit über den persönlichen Schutz hinaus: Wenn wir das Elend um uns herum sehen, wenn wir die zerstörerischen Mächte der Finsternis auf der Erde wahrnehmen, die auch in unsere Kirche eingedrungen sind, dann gilt es nicht nur passiv diesen Zustand zu ertragen, sondern unseren Vater anzurufen, damit er die Dunkelheit vertreibt. Tun wir dies bewußt, dann nehmen wir teil am Sieg des Herrn und verrichten einen wichtigen Dienst für das Reich Gottes.
Sofern es sich bei den Feinden um Dämonen handelt, sind es immer Feinde der gesamten Menschheit. Es gilt unerschrocken und im Vertrauen auf Gott den Kampf aufzunehmen, der allen aufgetragen ist, die dem Herrn dienen wollen. Der Vater sagt uns, wie wir es tun sollen, und er kämpft für uns!