“Wer in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn.” (2 Joh 1,9)
Die wahre Gemeinschaft mit dem Herrn und unserem Vater ist dann gegeben, wenn wir in der rechten Lehre bleiben, sagt uns der Apostel Johannes.
Unser Vater kann mit seiner Liebe nicht in das Herz eines Menschen eindringen und dort verweilen, wenn dieser nicht in der Lehre bleibt, die uns von den Aposteln anvertraut wurde. Die Liebe Gottes ist immer mit der Wahrheit verbunden, wie sie uns in der Heiligen Schrift und in der authentischen Lehre der Kirche überliefert ist und wie sie uns der Heilige Geist vergegenwärtigt (Joh 14,26).
So, wie Gott sich nicht mit uns vereinen kann, wenn wir nicht im Stand der Gnade leben und es deshalb zunächst notwendig ist, zunächst unser Leben vor Gott in der Beichte zu reinigen, um die heilige Kommunion empfangen zu können – so verhält es sich auch mit dem Irrtum. Dieser muß erst vollständig ausgeräumt werden, damit die Wahrheit, die Gott selbst ist, in uns wohnen kann.
“Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm.” (1 Joh 1,5). Wenn auch unser Vater sein Licht in diese Welt sendet und alle Finsternis berühren will, so kann es doch niemals eine Vermischung von Licht und Finsternis geben. So, wie Jesus, der Sohn des ewigen Vaters und unser Erlöser, ohne Sünde war, um die Sünder zu erlösen; so, wie die allerseligste Jungfrau Maria von jeder Befleckung durch die Sünde bewahrt wurde, um den Sohn des ewigen Vaters zu empfangen, so kann sich auch die reine Lehre Gottes nicht mit dem Irrtum vermischen.
Wir dürfen also der Gegenwart unseres Vaters gewiß sein und uns ihrer erfreuen, wenn wir in der rechten Lehre bleiben. Wer davon abweicht, verliert diese Sicherheit immer mehr und kann leicht Opfer von Täuschungen werden. Anstelle der heilsamen Gegenwart Gottes dringen dann andere Kräfte in die Seele ein, die sie verwirren und schwächen.
Unser Vater hat uns einen sicheren Weg hinterlassen, wie wir zu ihm kommen können: indem wir uns nicht täuschen lassen und somit auch nicht in die Irre gehen.