DER INNERE FRIEDE

“Du darfst auf keinen Fall deinen inneren Frieden verlieren, auch dann nicht, wenn die ganze Welt aus den Fugen zu geraten scheint.” (Heiliger Franz von Sales)

Das Wort des weisen Franz von Sales kann nur dann Wirklichkeit werden, wenn unser himmlischer Vater Wohnung in unserer Seele genommen hat und wir in ständigem Austausch mit ihm leben.

Vielleicht kann uns folgendes Bild helfen:

Nehmen wir an, der himmlische Vater hat sich in seinem Gnadenhandeln in unserer Seele niedergelassen. Dadurch ist ein inneres Heiligtum entstanden. Im allerinnersten Bereich unserer Seele ist nun der Herr und niemand kann ungerufen zu ihm gelangen. Dort ist der Ort seines Friedens, der sich auf die ganze Seele auszudehnen vermag. Der innere Friede ist nun dauerhaft im Herzen zu Hause.

Da wir jedoch noch in dieser Welt leben, können uns äußere und auch innere Ereignisse beunruhigen. Sie vermögen allerdings nicht bis in den innersten Bereich vorzudringen: Sie bleiben in den äußeren Bereichen unserer Seele und können nur auf diese einwirken.

Wenn wir nun einer Unruhe – welcher Art auch immer – gewahr werden, dürfen wir uns nicht davon affizieren lassen, sondern müssen uns in unser Innerstes begeben, dorthin, wo der Vater sein Reich des Friedens errichtet hat. In der Begegnung mit ihm muß dann der Lärm verstummen, die Sinne werden gezügelt, die Gedanken geordnet und das Herz gefestigt.

Tatsächlich gibt es ja im Herrn keine unlösbaren Situationen, denn er weiß alles, kennt alles und hält immer den rechten Ausweg bereit. Je mehr die Seele im Herrn verankert ist, desto besser kann sie mit den Situationen umgehen, die auf sie zukommen. Der Friede, den sie trotz schwierigster Umstände bewahren kann, entspringt aus dem innersten Heiligtum der Seele und niemand kann ihn ihr nehmen (vgl. Joh 14,27)!