Wir führen heute noch einmal das Thema »Erscheinungen und Privatoffenbarungen« weiter – als Privatoffenbarungen gelten die bei Erscheinungen oder durch Lokutionen gegebenen Botschaften.
Gestern habe ich darauf hingewiesen, daß man auf sie achten soll, denn wenn sie sich als echt erweisen, sind sie ein Hinweis vom Herrn und sollen uns in der konkreten Situation, in der wir uns befinden – sei es in der Welt oder in der Kirche – einen Weg aufzeigen und Abhilfe schaffen.
Es gibt recht viele Privatoffenbarungen und es ist sicher nicht nötig, eine möglichst große Anzahl solcher Offenbarungen zu kennen. Man sollte darauf achten, daß sich nicht eine Art religiöse Neugier entwickelt und man den Ablauf der nächsten Jahre minutiös kennen möchte, um sich eine (Schein-) Sicherheit zu schaffen. Das kann geistlich ungesund werden und ist sicher auch nicht die Absicht der himmlischen Kirche, wenn sie uns zu Hilfe eilt.
Die Absicht echter prophetischer Hinweise ist, daß wir unseren Glauben vertiefen und die geistlichen Waffen nutzen, um die Angriffe der Dunkelheit zurückzuweisen. Prophetische Voraussagen benennen häufig nicht genau die zeitlichen Abläufe zukünftiger Geschehnisse, sondern sie sprechen nur davon, was geschehen kann, wenn die Menschen sich nicht bekehren.
Ein drohendes Unheil kann jedoch – wie wir es beim Propheten Jona in Ninive gesehen haben (Jona 3,1-10) – abgewendet oder gemildert werden. Unser Himmlischer Vater liebt es nicht zu strafen, sondern er möchte retten. Das ist immer der Sinn der Botschaften. Oft wird auch um stellvertretende Buße und Sühne gebeten. Darauf sollte man den Schwerpunkt legen und nicht die Phänomenologie der Prophetien in den Mittelpunkt stellen. Gewiß können diese uns helfen, einen »heilsamen Schrecken« zu bekommen und in unseren Bemühungen um die Umkehr und die Sühne eifriger zu werden. Doch braucht alles seine rechte Ordnung und die liegt in den Ratschlägen, die wir erteilt bekommen, um im Sinne des Herrn mit den Situationen umzugehen.
Dem Aufruf der himmlischen Kirche nachkommen heißt, eine Verantwortung aus Liebe zu übernehmen. Diese wächst uns zu, wenn wir den Herrn erkennen und in seinem Licht sehen, wie weit oft die Menschheit sich vom Willen Gottes entfernt hat. Es gehört zu unserem katholischen Leben, für andere Menschen einzutreten und Sühne zu leisten, denn der Herr hat ja auch für unsere Sünden gesühnt. Wir sind gerufen, es dem heiligen Völkerapostel gleichzutun: “Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.” (vgl. Kol 1,24).
Wenn man ein wenig in die Botschaften der Vergangenheit und auch der Gegenwart hineinschaut, dann haben sie im Kern alle eine ähnliche Aussage: sie beschreiben die gegenwärtige so gottferne Situation in der Welt, mahnen zur Umkehr und rufen auf, dem Glauben treu zu bleiben. Manche verweisen auf die Dimension der Sühne. Wenn wir diesen entscheidenden Anliegen folgen, dann verwirklichen wir das Wesentliche und somit die Absichten des Herrn. Es sind Mahnungen, die wir auch aus der Schrift und dem Leben der Kirche kennen. Sie aktualisieren den Ruf zur Umkehr in das Jetzt und gewinnen in dieser – aus meiner Sicht apokalyptischen – Lage in unserer Zeit eine besondere Dringlichkeit.
Wenn wir in der wahren Lehre und Praxis der Kirche verharren, das Wort Gottes tief in uns aufnehmen, dem Weg der Heiligkeit folgen – indem wir die Schritte mitgehen, die uns der Heilige Geist führt – und unserem himmlischen Vater uneingeschränkt vertrauen, dann dürften wir gute Voraussetzungen haben, durch diese schwierige Zeit zu kommen. Die authentischen prophetischen Botschaften stellen uns immer wieder das Wesentliche vor Auge, zeigen uns die Dringlichkeit der Umkehr auf und weisen auf unsere Mitarbeit an den Heilsplänen Gottes für die Menschen hin.
Wichtig ist, daß wir uns nicht täuschen lassen, denn es ist ein »Geist der Täuschung« unterwegs, der sogar so weit geht, uns das Böse als gut zu präsentieren und umgekehrt.
Der Herr wird uns nicht in die Irre gehen lassen, wenn wir ihm treu bleiben!
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Link zur Meditation über die Lesung von heute: https://elijamission.net/2021/03/12/
Link zur Meditation des Tagesevangeliums: https://elijamission.net/2019/03/29/