DAS WIRKEN DES GEISTES

344. Kleine Vaterbetrachtung

Unser geliebter Vater möchte in unseren Seelen wohnen und dort seinen Tempel errichten. Wie es auch der Heilige Paulus sagt, sind wir gerufen, der Tempel des Heiligen Geistes zu sein (1 Kor 6,19). Es sind dann nicht nur die schönen Kathedralen, in denen der Herr in den Tabernakeln zu Hause ist, sondern immer und überall können wir dem Herrn in uns selbst begegnen, zum Tabernakel seiner Gnade werden. Im Vaterbüchlein heißt es:

“Das Werk dieser dritten Gestalt meiner Göttlichkeit erfüllt sich lautlos und oft merkt es der Mensch nicht einmal. Doch für mich ist der Heilige Geist ein sehr geeignetes Mittel, um nicht nur im Tabernakel, sondern auch in den Seelen all jener zu verweilen, die sich in gnadenvollem Zustand befinden, um dort meinen Thron zu errichten und für immer dort zu bleiben als wahrer liebender Vater, der sein Kind beschützt und ihm beisteht. Niemand kann sich die Freude vorstellen, die ich empfinde, wenn ich mit einer Seele alleine bin.”

Werden wir uns dessen bewußt, daß unser Vater auf diesem Weg immer bei uns ist und in einen Austausch der Liebe mit uns eintritt. Seine göttliche Gegenwart durchdringt unser Inneres, und wenn wir den Heiligen Geist in uns wirken lassen, dann wird diese innige Beziehung zu unserem Vater zunehmend selbstverständlicher. Der Heilige Geist selbst wird alle Hindernisse für den Austausch mit Gott aus dem Weg räumen. In die Seele zieht die Sicherheit der Liebe ein und sie wird von innen gekräftigt. Die Gaben des Geistes machen unsere Seele zu einem herrlichen Tempel, in dem unser Vater mit Freuden wohnt und seinen Thron errichtet.

Das ist für alle Menschen vorgesehen, denn wie könnte Gott seine Geschöpfe vergessen, denen er das Leben geschenkt hat! Werfen wir mit dem Herrn das Netz der Liebe aus, damit viele Menschen auf die Einladung des Herrn antworten und im Stand der Gnade Gott seinen Thron in sich aufrichten lassen!