139. Kleine Vaterbetrachtung
“Es bedarf eines verwandelten Herzens, das ganz auf Gott ausgerichtet ist, eines wachsamen, aufmerksamen und liebenden Herzens. Nur so könnt Ihr die Pläne Gottes verstehen und Frieden stiften.” (angelehnt an ein inneres Wort)
Unser Vater – die Quelle der Einheit und des wahren Friedens unter den Menschen – lädt uns ein, an den Plänen des Heils mitzuwirken. Er schenkt uns ein neues Herz und “aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen.” (Joh 7,38).
In diesem vom Herrn und unserer Mitwirkung verwandelten Herzen wachsen nun die Früchte des Geistes: “Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.” (Gal 5,22-23)
Sie sind es, welche unser Herz dem Herzen unseres Vaters ähnlich machen und uns befähigen, seine Liebe zu den Menschen zu tragen. Durch sie zeigt sich uns Gott von innen und offenbart uns sein Wesen. Mehr noch: wir dürfen sein Wesen annehmen. Oder drücken wir es anders aus: Sein göttliches Wesen wirkt nun zusammen mit unserem verwandelten Herzen in diese Welt hinein. Wir selbst dürfen zum “Licht der Welt” (Mt 5,14) werden.
Das Geheimnis eines von Gott erfüllten Herzens leuchtet besonders in der Gottesmutter Maria auf. Deshalb stellt uns die Kirche gemeinsam mit dem Herzen des Erlösers auch das Herz Mariens vor Augen. In ihr verbinden sich die Gnade der Unschuld und die Gnade, die durch ihren Sohn in diese Welt kam. In ihr konnte der geliebte Vater unter uns Menschen ein reines Gefäß seiner Gnade finden: ein rein menschliches Herz, das ungeteilt auf die Liebe Gottes antwortete.
Ihr Herz ist ein Ort, an dem sich unser Vater besonders verherrlicht hat. Als unsere Mutter bietet sie ihr von Gott erfülltes Herz uns an, damit wir durch ihre Hilfe die Liebe Gottes tiefer zu erfassen und in ihr zu leben vermögen.
Ein von Gott verwandeltes Herz wird zum Segen für die ganze Menschheit und stiftet Frieden.