386. Kleine Vaterbetrachtung
“Es gibt nichts Größeres, als wenn der Mensch zu Gott heimkehrt, seine Liebe erfährt und aufnimmt.” (inneres Wort)
Die große Heimkehr der Menschheit zu unserem himmlischen Vater steht noch aus! Das Ziel der Menschheit ist also noch nicht erreicht. Es geschieht also noch nicht der Wille des Vaters “wie im Himmel so auf Erden” (Mt 6,9), wie Gott es vorgesehen hat. Oft weiß der Mensch gar nicht, daß er einen Schöpfer hat, und erst recht nicht, daß dieser Schöpfer sein Vater ist, der nichts lieber möchte, als daß sein Kind zu ihm heimkehrt.
Im Vaterbuch von Madre Eugenia heißt es: “Seht, wie viele meiner Geschöpfe, die durch das Geheimnis der Erlösung zu meinen Kindern wurden, nicht in den Weidegründen sind, die ich durch meinen Sohn für alle Menschen geschaffen habe! Seht, wie viele andere – das wißt ihr – diese Weidegründe noch nicht kennen, und wie viele Geschöpfe meinen Händen entglitten sind, und nicht einmal die Hand, die sie erschaffen hat, zur Kenntnis nehmen! Ihr kennt sie nicht, aber ich kenne sie alle. Oh, wie gern möchte ich bekanntmachen, welch allmächtiger Vater ich für euch bin.”
Das ist der Blick von unserem Vater auf seine Kinder, und sein Blick richtet sich auf uns, die wir ihn kennen dürfen. Es ist, als wolle er sagen: “Könnt wenigstens Ihr mich ein wenig verstehen?” Vielleicht würde er uns sagen: “Bestimmt gibt es Menschen, die ihr besonders liebt. Wie würde es Euch gehen, wenn Ihr sehen würdet, daß sie in dieser Welt verhungern und verdursten, keine Nahrung für ihren Geist bekommen und in der Dunkelheit der Unwissenheit dahinsiechen? Würdet Ihr nicht um sie leiden und kämpfen? Seht, ich liebe alle Menschen in dieser Weise – und noch mehr, denn ich habe sie ins Leben gerufen. Sie aber gehen an mir und somit am Leben vorbei!”
Aber es ist nicht nur der Schmerz Gottes, es ist auch das Elend des Menschen selbst, das schmerzt. Deshalb herrscht im Himmel größte Freude, wenn einer umkehrt und heimfindet (vgl. Lk 15,10). Wenn dies auch durch unseren kleinen Beitrag möglich wird, dann dürfen wir mitwirken am Größten, was dem Menschen geschehen kann und im Himmel Freude auslöst!