DAS GEDÄCHTNIS AN SEINE WUNDER

“Er hat ein Gedächtnis seiner Wunder gestiftet, der Herr ist gnädig und barmherzig.

(Ps 111.4)

Nicht nur die großen Wundertaten des Herrn, wie wir sie aus der Geschichte Israels kennen, sollten uns Menschen im Gedächtnis bleiben.

Jeden Tag stehen uns die vielfältigen Wunder unseres Vaters vor Augen, um in uns die entsprechende Dankbarkeit und Liebe zu erwecken. Übersehen wir sie, dann vermögen wir die liebende Fürsorge unseres Vaters nicht richtig zu erkennen, und unser Herz wird sich nicht so leicht zu unserem Vater erheben.

“Lobe den Herrn meine Seele, und vergiß nicht was er dir Gutes getan hat!” (Ps 103,2), mahnt uns der Psalm.

Unser Vater weiß sehr wohl, wie leicht wir seine guten Taten vergessen. Deshalb hat er “ein Gedächtnis seiner Wunder gestiftet”. Es ist der Heilige Geist, den er uns gesandt hat. Er ist dieses lebendige Gedächtnis Gottes in uns. Er erinnert uns an all die Worte und Taten Jesu:

“Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” (Joh 14,26)

Realisieren wir jedoch die Wunder des Herrn, die so vielfältig und groß sind, daß wir sie selbst in der Ewigkeit nicht genug preisen können, dann wird uns immer deutlicher, daß alles, was von unserem Vater kommt, Ausdruck seiner Liebe ist. Auf diesem Weg werden uns die Augen aufgehen und das Lob wird wie von selbst aus unserem Herzen strömen. Es ist ja der Heilige Geist selbst, der in uns ruft “Abba, lieber Vater” (Gal 4,6) und uns immer tiefer die Gnade und Barmherzigkeit Gottes erschließt.