DEINE AUGEN WERDEN MEINE WEGE BEFOLGEN

 

“Mein Sohn, schenke mir dein Herz, und deine Augen werden meine Wege befolgen.” (Antiphon aus den Laudes vom Herz-Jesu-Fest, monastisches Brevier)

“Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen” (Mt 5,8) – so heißt es in der Bergpredigt. Dieses Wort des Herrn korrespondiert mit der obigen Antiphon. Wenn wir dem Vater unser Herz schenken, öffnen sich unsere inneren Augen und wir beginnen, alles, was uns begegnet, und auch Gott selbst in seinem Licht zu sehen. “Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht” (Ps 36,10).

Weiterlesen

IMMER IST MEINE WOHNSTATT IN DIR

“Wo immer du weilst, dort ist mein Himmel. Du magst essen oder schlafen oder sonst etwas tun, immer ist meine Wohnstatt in dir.” (Mechthild von Hackeborn)

Mit großer Zärtlichkeit hat unser Herr diese Worte zur heiligen Mechthild gesprochen, und es ist wahr, was er ihr zu verstehen gibt. Unser Vater sucht seinen Himmel in unseren Seelen und verliert uns niemals aus dem Blick. Das gilt für alle Menschen, aber verwirklichen kann sich sein »Wohnen in uns« nur dann, wenn unsere Seele im Stand der Gnade lebt. Solange ruft der Herr die Seele nach Hause, um seinen Himmel in ihr zu finden.

Weiterlesen

IN DER FREUDE BLEIBEN

“Der Teufel freut sich vor allem, wenn es ihm gelingt, dem Herzen des Dieners Gottes die Freude zu entreißen.” (hl. Franziskus)

Vor allem ist es die Freude an Gott, die der Teufel nicht ertragen kann. Genauso wenig wie heilige Musik und alles, was an die Herrlichkeit Gottes erinnert. Deshalb wird er immer wieder versuchen, trübe Stimmungen auszunutzen, zu fördern oder sogar hervorzurufen. Die Wüstenväter sprechen von der verderblichen »Tristitia«, welche die Seele einnebelt, und bringen diese mit dem Wirken des Bösen in Verbindung. Die Freude des Teufels, von der Franziskus hier spricht, ist insbesondere die so häßliche Schadenfreude, die sich leider auch im Leben von uns Menschen gerne manifestiert.

Weiterlesen

LIEBER EIN DEMÜTIGER SÜNDER ALS EIN STOLZER PHARISÄER

“Mir ist ein demütiger Sünder lieber als ein stolzer Pharisäer, denn mit ihm kann ich meinen Weg gehen – deshalb lasse ich Demütigungen zu und entziehe für Augenblicke meine (spürbare) Gnade.” (Inneres Wort)

Es ist sicher schwer für unseren Vater, eine stolze Person zu führen, die immer glaubt, recht zu haben, und für Belehrungen kaum zugänglich ist. Welche Wege bleiben unserem lieben Vater dann noch? Nun, wir wollen unserem Herrn, dem Quell aller Weisheit, gewiß keine Ratschläge geben, “denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?” (Röm 11,34).

Weiterlesen

MEINE PLÄNE ENTFALTEN SICH

“Meine Pläne entfalten sich ob gelegen oder ungelegen durch Irrungen und Finsternisse hindurch. Niemand wird sie aufhalten, nichts wird den Weg Gottes verdunkeln.”  (Inneres Wort)

Unser Vater nimmt alle Umstände in Kauf, um seine Pläne des Heils zu verwirklichen. Gewiß kann sich der Wille Gottes durch den Widerstand des Teufels und durch die Unvernunft und Verführbarkeit des Menschen oft nicht auf dem direkten Weg entfalten, so wie es seine ursprüngliche Absicht ist. Doch in seiner Vorsehung weiß unser Vater dies mit einzubeziehen. Ohne sein Ziel aufzugeben oder es auch nur im Prinzip zu verändern, verfolgt er es durch Irrungen und Finsternisse hindurch.

Weiterlesen