Geliebter Heiliger Geist, komm Du als ewiges und reines Licht und durchdringe uns, daß nichts vor Dir verborgen bleiben, kein Schatten in unserer Seele weiterleben kann, jede Dunkelheit weiche und alles von Deiner Liebe entzündet werde! Wecke uns aus aller Trägheit und reinige unser Herz, damit es lieben kann, wie Gott liebt; lieben, wie Du liebst, damit Du und ich aufs Innigste vereint seien im Lobpreis der Herrlichkeit Gottes!
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Die Langmut – erste Meditation über den Heiligen Geist
Von heute an bis zum heiligen Pfingstfest verlassen wir das gewohnte System von Schriftlesung und Auslegung zugunsten von dreizehn kurzen Betrachtungen, welche uns den Heiligen Geist näher bringen möchten.
“Du Heiliger Geist, Du Kuß des Vaters und des Sohnes, Du süßester und innigster Kuß” (heiliger Bernhard von Clairveaux), wir wollen Dich besser kennen und lieben lernen! Steige deshalb hinab in unsere Seele, “gleich der Sonne, die alles, wo sie kein Hindernis findet, erhellt.
Karsamtag – Trauer um den Herrn
Trauer um den Herrn!
Trauer um die Menschen, die ihren Erlöser nicht erkannt und ihn gekreuzigt haben!
Trauer der Gottesmutter um ihren geliebten Sohn!
Trauer und auch Ratlosigkeit bei den Jüngern!
Karfreitag – Aus Liebe erlöst!
Judas hat seinen Verrat vollendet und Jesus wird gefangengenommen! Das geschieht, nachdem der Herr in Gethsemane das Leiden aus der Hand des Vaters entgegengenommen hat und zu all dem, was nun vor ihm lag, sein Ja gesprochen hat!
Ein Ja, das durch Angst und Todesschmerz hindurchging!
Ein Ja, nachdem er seinen Vater gebeten hatte daß doch dieser Kelch an ihm vorübergehen solle!
Gründonnerstag – Der sich hingebende Dienst Christi!
(betrachtete Bibelstelle: Joh 13,1-15)
Jesus stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war (Joh 13,4-5).
Welch großer Liebe und welch großen Gesten begegnen wir am heutigen Tag! Der Herr des Himmels und der Erde wäscht seinen Jüngern die Füße und eröffnet ihnen noch tiefer das Verständnis, wie seine Nachfolge aussieht! Es ist der Dienst: Gott dient dem Menschen in seiner unendlichen Liebe und ruft uns in denselben Dienst!
Mittwoch der Karwoche – Dreißig Silberlinge
(Tagestext: Mt 26,14-25)
Der Verrat Gottes, zum Preis des ungerechten Mammon! Wie oft geschieht das?
Wie oft verkaufen sich Menschen für den Mammon, für ihre Ehre, die ungeordnete Lust, die Macht ….
Dreißig Silberlinge gaben sie Judas und wußten, daß an diesem Geld Blut klebte! Es war aber nicht nur das Blut eines Menschen, was schon schlimm genug wäre! Nein, es war das Blut des Gottessohnes; jenes Blut, das sie errettet! Es war das Blut des Lammes, welches für die Welt dahingegeben wurde! Sie bezahlten den Verräter!
Und dieser? „Wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre (Mt 26,24)!“
Dienstag der Karwoche – Einer wird mich verraten!
(Tagestext: Joh 13,21-38)
Welch furchtbarer Satz, in dem sich menschliche Abgründe auftun! Die Liebe verraten, den Freund verraten, den Meister und Herrn verraten!
Es wagte wohl niemand, Jesus zu fragen – außer Johannes, der Jünger, welcher mit dem Herrn besonders vertraut war und dem Petrus zunickte, es zu tun! Das Herz des Johannes war rein und dem Herrn ungeteilt zugetan! Er konnte diese Frage stellen, die alle so ratlos gemacht hatte! Einer, der liebt und dessen Herz reiner geworden ist, kann auch dem Schatten ins Gesicht blicken und braucht sich vor ihm nicht zu verbergen! So lehnte sich Johannes an die Brust Jesu und fragte: „Wer ist es?“ Diese Geste der Liebe und Vertrautheit war rein und echt, anders als der Kuß des Verräters, der im Dienst der Bosheit mißbraucht wurde!