Nachdem wir einen Einblick in das Wesen der existenziellen Umkehr bekommen und gesehen haben, daß wir eine Veränderungsbereitschaft brauchen, um den Weg der Heiligkeit beschreiten zu können und so auf die Liebe Christi die rechte Antwort zu geben, werfen wir heute einen Blick auf die Tugenden!
Wir kennen die sog. Kardinaltugenden: die Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und das Maß!
Gestern haben wir begonnen, erste Aspekte einer existenziellen Umkehr zu betrachten!
Es handelt sich um eine ganze Umkehr, eine grundsätzliche Entscheidung, sich Gott ganz zu schenken und auf seine Liebe zu antworten! Sie ist also nicht das Erblühen einer ersten zarten Liebe zu Gott, eines beginnenden Erkennens der Güte Gottes, die zur Umkehr rufen. Sie ist auch nicht eine noch unentschiedene, wankende Haltung, ob man den Glauben für sich verbindlich annehmen soll oder nicht! Auch ist sie nicht eine einfach traditionelle Verbundenheit mit Jesus, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben, ihm in allem zu folgen, also seine konkrete Nachfolge anzutreten!
Der Ruf zur Umkehr erklingt in der ganzen Heiligen Schrift!
Er entspringt der sorgenden Liebe Gottes, daß der Mensch sein Leben nicht im Einklang mit ihm vollzieht und daher den Sinn seines Daseins nicht erfaßt! Dabei verschweigt die Schrift nicht, daß der Mensch sogar sein Ewiges Ziel nicht erreichen und für immer verlorengehen kann!
Liebe Freunde, die täglich meine Ansprachen hören!
In den kommenden Wochen – bis zum Aschermittwoch – habe ich vorgesehen, vorwiegend direkt geistliche Themen auf diesem Weg der Ansprachen zu behandeln! In meinen täglichen Meditationen flechte ich diese ja immer wieder ein, wenn der Text diese Möglichkeit gibt. Doch mag es hilfreich sein, den Weg der Nachfolge etwas mehr zu systematisieren, damit man einen besseren Überblick bekommt!