Die Einfachheit ist ein großes Gut, wenn wir sie auf die richtige Weise verstehen. Damit ist nicht etwa gemeint, daß wir alle Dinge vereinfachen und nicht mehr differenziert zu denken vermögen. Nein, die wahre Einfachheit bedeutet in ihrem Kern, daß wir alle Dinge von Gott aus betrachten, und daß dadurch alle Dinge ihren rechten Platz bekommen. Der Heilige Geist ist es, der alles in die rechte Ordnung überführt, und dies gilt sowohl für das innere als auch das äußere Leben.
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Die Gabe der Einsicht und der Weisheit
Die Gabe der Einsicht
Während wir mit Hilfe der Gabe der (göttlichen) Wissenschaft den Verlockungen der Geschöpfe entrinnen können und durch einen inneren Blick die Nichtigkeit der Schöpfung in sich selbst (aus dem Nichts geschaffen) zu erkennen vermögen, und daß alles, was Leben und Schönheit besitzt, von Gott kommt, so hilft uns die Gabe des Verstandes, in das Geheimnis Gottes tiefer einzudringen.
Die Gabe der Wissenschaft
„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?“ (Lk 9,25)
Durch die Gaben der Gottesfurcht, der Frömmigkeit, der Stärke und des Rates lenkt der Heilige Geist vor allem unser sittliches Leben.
Die Gabe des Rates
“Rede, Herr, Dein Diener hört“ (1 Kön 3,9)
Der Heilige Geist erinnert uns an all das, was Jesus gesagt und getan hat – er wohnt in uns und berät uns, wie wir das auf die konkreten Fälle des Lebens anwenden können.
Die Gabe der Frömmigkeit und die Gabe der Stärke
Die Gabe der Frömmigkeit:
„Der Geist selber bezeugt unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.“ (Röm 8,16)
Führt uns die Gabe der Gottesfurcht dazu, Gott mit einer kindlichen Liebe anzuhangen und ihn auf keinen Fall zu beleidigen, so berührt der Heilige Geist in der Gabe der Frömmigkeit unser geistliches Leben auf eine neue milde und sanfte Art, um unsere Beziehung zu Gott und zum Nächsten zu vollenden und zu vereinfachen.
Die Gabe der Gottesfurcht
Die Fülle der Weisheit ist es, den Herrn zu fürchten, trunken macht sie mit ihren Früchten. (Sir 1,16)
Müht Euch um Euer Heil mit Furcht und Zittern (Phil 2,12)
Die Gabe der Gottesfurcht bewirkt, daß in der Seele des Menschen eine große Abneigung gegen die Sünde entsteht, die sich jeder Relativierung und Bagatellisierung der Sünde entzieht. Das ist eine der ersten Lektionen, die der Heilige Geist jener Seele schenkt, die nach Heiligkeit strebt, damit sie bereit wird für den Weg der Vereinigung mit Gott. In der Seele ist schon die Liebe erwacht und sie versteht, daß allein die Sünde sie von Gott trennen kann. Deshalb müht sie sich mit Furcht und Zittern um ihr Heil.
Der Heilige Geist als innerer Lehrer und Meister
Der Heilige Geist leitet die Kirche und die Apostel nicht nur im Sinne der Evangelisierung und des sicheren Glaubens an, sondern er ist auch der Meister unseres inneren Lebens.
Er führt uns, wenn wir eine wahrhaftige Bekehrung zu Christus erfahren haben, auf den Weg einer konkreten Nachfolge des Gottessohnes. Unter seiner milden Einwirkung verwandeln wir uns, und jene Früchte des Geistes, die wir vor Pfingsten betrachtet und um sie gebeten haben, können in uns reifen.