DIE WAHRE REUE

“Eine wahre Reue ist eine zweite Unschuld” (Johannes Tauler)

Wir können diesen Satz gut verstehen, wenn wir zum Beispiel an die Reue des heiligen Petrus denken, der bitterlich weinte, als er erkannte, daß er den Herrn verleugnet hatte, für den er doch sein Leben geben wollte (vgl. Lk 22,55-62)! Die Voraussage des Herrn wird in seinem Herzen gebrannt haben, und als er sich dann seiner Leugnung bewußt wurde, muß dieses Feuer und der Schmerz ihn zu einer tiefen Umkehr geführt haben, denn er liebte den Herrn.

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Die Apostelgeschichte (Apg 1,13-26): »Matthias wird zu den elf Apostel gezählt«  

Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. In diesen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder! Es mußte sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen. Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Mit dem Lohn für seine Untat kaufte er sich ein Grundstück. Dann aber stürzte er vornüber zu Boden, sein Leib barst auseinander und alle seine Eingeweide quollen hervor.

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DIE WAHRE SELIGKEIT

“Unsere Seligkeit liegt nicht an unseren Werken, sondern an der Größe der Liebe.” (Johannes Tauler).

Besonders die Mystiker sind es, die uns immer wieder darauf aufmerksam machen, was das Wesentliche unseres Glaubens ausmacht. Selbstverständlich sollen gute Werke nicht in irgendeiner Weise abgewertet werden, denn, wie es in der Apokalypse des heiligen Johannes heißt, folgen sie uns nach:

“Ich hörte eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe: Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Taten folgen ihnen nach” (Apk 14,13).

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Die Apostelgeschichte (Apg 1,1-12): »Die Himmelfahrt des Herrn«

Nach den intensiven Betrachtungen der letzten Kapitel des Johannesevangeliums mit den Osterberichten, schließt sich ganz organisch die Apostelgeschichte an. Wir sollten hören und verinnerlichen, wie die junge Kirche ihre Sendung erfüllt hat, damit auch bei uns der Eifer nie erlöschen möge, die Heilsbotschaft den Menschen von heute zu verkünden. Was ich bereits zu Beginn der Auslegung des Johannesevangeliums gesagt habe, gilt auch für die Betrachtungen der Apostelgeschichte. Wer es vorzieht, die Auslegungen der entsprechenden Tageslesung oder des Tagesevangeliums zu hören, findet den entsprechenden Link am Ende des schriftlichen Textes. Die letzten Worte aus dem Johannesevangelium lauteten: “Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles einzeln aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die dann geschriebenen Bücher nicht fassen” (Joh 21,25). Durch den heutigen Text schließen sich diese Worte teilweise auf, denn der Auferstandene ist vor seiner Himmelfahrt vierzig Tage lang erschienen, um seine Jünger zu unterweisen und für ihre Aufgabe zuzurüsten. Weiterlesen

Das Evangelium nach Johannes: (Joh 21,20-25): »Johannes, der Zeuge«

 

Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte und der beim Abendmahl an seiner Brust gelegen und ihm gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich ausliefert? Als Petrus diesen sah, sagte er zu Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus sagte zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an? Du folge mir nach! Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte ihm nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an? Dies ist der Jünger, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles einzeln aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die dann geschriebenen Bücher nicht fassen.

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DER ZORN GOTTES IM LICHT SEINER LIEBE

“Auch wenn die Menschen meinem »Zorn« begegnen, sollen sie wissen, daß ich sie liebe und zur Umkehr rufe (inneres Wort).

»Der Zorn Gottes« mag ein Ausdruck sein, der den Menschen Angst einflößt. Doch wir sollten ihn im Licht der Liebe des Vaters verstehen lernen. Um unserer Freiheit willen läßt unser Vater zu, daß wir Böses tun können. Wir sind also in der Lage, unsere Freiheit zu mißbrauchen und sie gewissermaßen gegen Gott zu stellen. Wäre es nicht so, dann wären wir wie die unvernünftige Kreatur, die keine Wahl hat, sondern nur den vorherbestimmten Gesetzmäßigkeiten folgt.

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Das Evangelium nach Johannes (Joh 22,15-19): »Der Dienst des Petrus«  

Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, daß ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

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