Reflexionen zur Fastenzeit: »Discretio« – auf die Situation der Kirche angewandt

Das Ziel unserer Fastenmeditationen ist es, bessere Jünger des Herrn zu werden, Jünger, die mit großer Überzeugung die Liebe unseres Vaters in diesen schwierigen Zeiten bezeugen, die sich unübertreffbar in seinem Sohn offenbart hat.

In der letzten Betrachtung sind wir durch die Geschichte der orientalischen Väter auf den Begriff »discretio« gestoßen. Er hat eine weitgefasste Bedeutung im Sinne der »Unterscheidung der Geister«. Dabei geht es um die weise Unterscheidung von Gut und Böse, von Wahr und Falsch, von Echt und Unecht. Wir werden diesen Begriff auch konkret auf die Nachfolge Christi anwenden, wenn wir betrachten, wie wir unser geistliches Leben klug führen können, damit es viel Frucht bringt.

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DIE HIERARCHIE DER LIEBE

“Glühen ist besser als Wissen!” (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Das Primat der Liebe verkündet hier der heilige Bernhard, der selbst ein glühender Prediger war. Er verstand es, die Menschen so sehr von der Liebe unseres Vaters zu überzeugen und das monastische Leben in allen erdenklichen Lobpreisungen so anziehend darzustellen, daß die Mütter begannen, ihre Söhne und Töchter vor ihm zu verbergen, damit sie sich nicht alle für das Klosterleben entschieden.

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DAS LIEBESBAND MIT GOTT!

“Das Band der Liebe hält noch besser als das Band, das die Natur so stark um Eltern und Kinder geschlungen hat”. (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Weil es so ist, wie der Heilige es ausdrückt – und der gottliebende Bernhard hat sicher das Liebesband mit Gott vor Augen -, darum kann man auch um der Liebe zu Gott willen und um den Ruf Gottes zu beantworten die engen Familienbindungen zurückstellen und sich ganz dem Liebesband mit Gott widmen. Dieses Band ist unzerstörbar und trägt die größten Früchte. Es schafft auch ein neues Band zwischen jenen, die in ihrem Leben Gott an die erste Stelle gesetzt haben und nichts der Liebe zum himmlischen Vater vorziehen. Jesus selbst hat uns das wissen lassen.

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Reflexionen zur Fastenzeit: Hinführung zum Begriff »discretio«            

Alle, die meinen täglichen Ansprachen folgen, haben uns auf dem Weg durch das Johannesevangelium begleitet bis zu dem Punkt, an dem der römische Statthalter Pilatus auf Drängen der Feinde des Herrn ihrem Willen nachgab und Jesus zur Kreuzigung auslieferte. Inzwischen sind wir im 19. Kapitel angelangt. Da nun der Weg nach Golgotha mit der bald folgenden Auferstehung des Herrn begann, habe ich die weitere Betrachtung des Johannesevangeliums bis zur Passionswoche zurückgestellt.

Es war ein sehr fruchtbarer Weg mit dem Herrn, verbunden mit großer Freude und Dankbarkeit für alles, was er für die Menschen zur Verherrlichung seines geliebten Vaters tut. Seine heiligen Worte, die Unterweisung seiner Jünger und derer, die ihm mit offenem Herzen zuhörten, haben tiefe Spuren hinterlassen.

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DIE SEELE WIRD FREI

“Die Liebe wandelt die Seelen um und macht sie frei.” (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Das ist das vorzügliche Werk des Heiligen Geistes, der in unsere Seelen ausgegossen ist und dort dieses Werk vollbringt. Wir kennen die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die zu unserer Heiligung dienen.

Und so ist es: Die Liebe macht uns empfänglich für alles, was Gott uns schenken will, denn “Gott ist die Liebe” (1 Joh 4,16b).

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Das Evangelium nach Johannes (Joh 19,13-16): »Wir haben keinen König außer dem Kaiser!«

Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. Es war Rüsttag des Paschafestes, ungefähr die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Seht, euer König! Sie aber schrien: Hinweg, hinweg, kreuzige ihn! Pilatus sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohepriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Weiterlesen

GOTT MASSLOS LIEBEN

“Aus welchem Grund und mit welchem Maß soll man Gott lieben? Ich sage: Der Grund, weshalb wir Gott lieben sollen, ist ganz einfach Gott, und das Maß ist die Maßlosigkeit”. (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Der heilige Bernhard bringt es auf den Punkt! Wir könnten sicher unzählige Gründe finden, warum wir unseren Vater lieben sollen, und wir kämen gar nicht bis ans Ende. Doch alles summiert sich darin, daß wir Gott lieben, weil er Gott ist und weil unser Vater so ist, wie er ist. Wenn wir das immer mehr entdecken, dann kommt es aus tiefstem Herzen: “Gott, ich danke dir, daß du unser Vater bist und daß du so bist, wie du bist”.

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