Eph 6,10-20
Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt. Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen, auch für mich: daß Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden, als dessen Gesandter ich im Gefängnis bin. Bittet, daß ich in seiner Kraft freimütig zu reden vermag, wie es meine Pflicht ist.
Das ist ein immer aktuelles Thema, denn der geistliche Kampf bleibt uns bis zum Ende, d.h. entweder bis wir heimgehen zum Herrn oder bis er wiederkommt. Diesem Kampf auszuweichen würde bedeuten, ihn bereits verloren zu haben. Es hängt viel davon ab, daß wir ihn bewußt annehmen. Selbstverständlich heißt das nicht, daß wir uns viel mit dem Teufel zu beschäftigen haben! Wir wissen um seine Existenz, wir kennen seine Absichten, und wir hören dem Apostel gut zu, wie wir diesen listigen Angriffen widerstehen sollen, und wir tun es!
Wenngleich dieser Kampf auch eine Bürde ist – denn wer möchte nicht einfach in Frieden mit Gott und dem Nächsten leben! – so führt er uns doch immer mehr zu Gott, weil wir aus unserer eigenen Kraft diesem Feind nicht standhalten könnten und stets der Hilfe des Herrn bedürfen. So treibt uns diese Auseinandersetzung zum Herrn und unser Gebet kann sehr flehentlich werden
Wenn wir die oben beschriebene Waffenrüstung anlegen, führt uns Gott sowohl zur Wachsamkeit als auch tiefer in den Glauben hinein. Wir lernen, mit diesen Angriffen umzugehen und ziehen geistlichen Gewinn daraus.
Uns »mit der Wahrheit gürten« bedeutet, in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu leben, seinem Sohn nachzufolgen, uns selbst und anderen gegenüber wahrhaftig zu sein und in wahrer Gerechtigkeit zu leben. Einen solchen Panzer können die Pfeile des Bösen schwerlich durchdringen.
Ebenso wird der Teufel Terrain verlieren, wenn wir für das Evangelium kämpfen und andere Menschen durch unser Zeugnis zum Glauben finden.
Den Schild des Glaubens zu nutzen bedeutet, daß wir an Gott festhalten und an allem, was er uns als Wahrheit geschenkt hat. Das hilft uns auch gegen böse Gedanken, die wie Giftpfeile kommen können: Gedanken gegen den Glauben, schwere Zweifel usw.
Wenn wir das Wort Gottes ergreifen, das Schwert Gottes, das die Wahrheit von der Lüge trennt, das Licht auf unseren dunklen Pfaden ist (vgl. Ps 119,105), dann muß die Finsternis der gefallenen Engel weichen.
Wir können sehen, wie Gott die Feindschaft des Bösen für seine Gläubigen nutzt. Sie sind zum Widerstand aufgerufen und werden dadurch im Glauben gestärkt. Mehr noch: Der Herr besiegt durch die Seinen die Macht des Bösen auf der Erde, denn sein Reich muß sich ausbreiten, auch wenn der Teufel diesem Reich Widerstand leistet. Wir haben also die Ehre – um es in einer geistlichen Kriegssprache auszudrücken – im Heer Gottes als »Krieger des Lichtes« zu kämpfen. An unserer Seite stehen die treu gebliebenen Engel, die Heiligen des Himmels, selbst das Heer der Armen Seelen. Sie alle werden für uns eintreten.
Leben wir unseren Glauben bewußt und wachsen wir jeden Tag in der Liebe, vollbringen wir die Werke, die Gott uns anvertraut, verbinden wir unser Leiden mit dem Leiden Christi, stehen wir nach Niederlagen immer wieder auf und vertrauen wir auf die Barmherzigkeit Gottes! So werden wir in seiner Gnade diesen Kampf bestehen.
Gott ist immer bei uns, er eilt uns jederzeit zu Hilfe. Doch wünscht er, daß wir unseren Teil dazu beitragen und ihm so auch unsere Liebe und Treue zeigen!
Abschließend noch ein Hinweis auf das Jesusgebet, das ich allen sehr empfehle, die ihr Gebet vertiefen und das Wort des heiligen Paulus verwirklichen wollen: “Betet ohne Unterlaß!” (1 Thess 5,17). Das Jesusgebet ist wie der Rosenkranz ein wunderbares und sehr wirksames Gebet gegen die Mächte der Finsternis.
Es gibt auf YouTube einen Vortrag von mir über das Herzensgebet:
https://www.elijamission.net/?s=Herzensgebet
Hören wir zu diesem Thema noch die Worte eines Starzen, eines geistlichen Lehrers der Orthodoxie:
“Meine Kinder, ich flehe euch um der Liebe Gottes willen an, hört nicht auf, das Gebet unseres Christus zu sprechen, nicht einmal für einen Augenblick. Eure Lippen sollten unaufhörlich den Namen Jesu anrufen, der den Teufel und all seine Machenschaften zerstört. Ruft unaufhörlich zu unserem Christus, und er wird sich von ganzem Herzen beeilen, uns zu helfen. So wie man nicht nach Eisen greifen oder sich ihm auch nur nähern kann, wenn es glühend heiß ist, so geschieht dasselbe mit der Seele dessen, der das Gebet mit Inbrunst spricht. Die Dämonen nähern sich ihm nicht – und wie könnten sie auch? Denn wenn sie sich ihm nähern, werden sie von dem göttlichen Feuer verbrannt, das der göttliche Name enthält. Wer betet, wird erleuchtet, und wer nicht betet, wird verdunkelt. Das Gebet schenkt uns das göttliche Licht. Deshalb wird jeder, der gut betet, ganz licht, und der Geist Gottes wohnt in ihm.”