Reflexionen zur Fastenzeit: »Eintrübung des Lichtes«        

In der gestrigen Betrachtung haben wir im Sinne der Unterscheidung der Geister einige Fehlentwicklungen in der Hierarchie der Kirche benannt und aufgezeigt, wie sie sich auch auf das Leben der einfachen Gläubigen auswirken. Noch tragischer ist es jedoch, wenn sich das Antlitz der Kirche so verändert, daß sie in vielen Bereichen mehr dem Geist der Welt entspricht, als das Licht des Evangeliums unter allen Völkern zu sein.

Wir müssen uns vor Augen stellen, daß die kirchliche Verkündigung die unvergleichlich wichtige Aufgabe hat, die Menschen mit dem Heil in Berührung zu bringen, das der himmlische Vater allen Menschen anbietet. Anders ausgedrückt: Es geht – und das hat die Verkündigung bis in diese Zeit hinein verstanden – um die Rettung der Seelen. Der Mensch vermag sich nicht selbst aus seiner Misere zu retten, sondern ist auf die Gnade Gottes angewiesen. Diese wird ihm in Jesus angeboten, und die Kirche begleitet ihn nun mit allen Mitteln, die Gott ihr zugedacht hat.

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ZÖGERE NIE, DIE WAHRHEIT ZU SAGEN!

“Zögere nie, die Wahrheit zu sagen!” (Inneres Wort)

Die Wahrheit ist ein unermessliches Gut. Ohne sie verschwimmt alles und die Wirklichkeit nimmt illusionäre Züge an. Als Christen haben wir den erkannt, der selbst die Wahrheit ist (Joh 14,6) und vom Thron des Vaters zu uns kommt. Vor dem Statthalter Pilatus bekennt Jesus: “Ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen(Joh 18,37), d.h. um unseren himmlischen Vater zu bekennen, von dem alles seinen Ausgang nimmt.

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DAS HOCHZEITSKLEID FÜR DIE MENSCHHEIT

“Niemand ist ausgeschlossen von meiner Liebe und alle sind gerufen und eingeladen. Doch müssen sie das Hochzeitskleid anziehen, mit dem mein Sohn die Menschheit beschenkt hat!” (Inneres Wort)

Unser Vater hat ein weit geöffnetes Herz für die ganze Menschheit. Niemand ist von seiner Liebe ausgeschlossen, alle sind eingeladen, zum Thron seiner Barmherzigkeit zu kommen. Deshalb sendet der Vater seine Boten aus, damit die Menschen seine Liebe kennenlernen

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Reflexionen zur Fastenzeit: Fehlentwicklungen nicht übersehen

Wir haben uns zunächst mit dem Begriff »discretio«, wie er im kirchlichen Sprachgebrauch Verwendung findet, der konkreten kirchlichen Wirklichkeit zugewandt und die Betrachtung mit einigen Beobachtungen von Dietrich von Hildebrand (1889-1977) abgeschlossen, der sich besonders durch die Gabe der Unterscheidung der Geister auszeichnet. Weit davon entfernt, etwa extremistische Positionen einzunehmen, hat er doch sehr genau die Fehlentwicklungen, insbesondere nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, sehr genau beobachtet.

Dietrich von Hildebrand und auch andere haben darauf aufmerksam gemacht, daß es sich bei der Fülle an beklagenswerten Entwicklungen nicht nur um einzelne Fehler handeln kann, sondern daß es den Feinden der Kirche darum geht, sie von innen heraus zu zerstören oder sie in eine Art humanitäre Institution zu verwandeln. Letzteres ist besonders heimtückisch, weil man es möglicherweise nicht sofort erkennt und meint, es handle sich um eine Art christlichen Humanismus, wie es z.B. mit der Enzyklika »Fratelli Tutti« geschehen ist, die die Gläubigen zu verwirren vermag.

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Discretio« – auf die Situation der Kirche angewandt

Das Ziel unserer Fastenmeditationen ist es, bessere Jünger des Herrn zu werden, Jünger, die mit großer Überzeugung die Liebe unseres Vaters in diesen schwierigen Zeiten bezeugen, die sich unübertreffbar in seinem Sohn offenbart hat.

In der letzten Betrachtung sind wir durch die Geschichte der orientalischen Väter auf den Begriff »discretio« gestoßen. Er hat eine weitgefasste Bedeutung im Sinne der »Unterscheidung der Geister«. Dabei geht es um die weise Unterscheidung von Gut und Böse, von Wahr und Falsch, von Echt und Unecht. Wir werden diesen Begriff auch konkret auf die Nachfolge Christi anwenden, wenn wir betrachten, wie wir unser geistliches Leben klug führen können, damit es viel Frucht bringt.

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DIE HIERARCHIE DER LIEBE

“Glühen ist besser als Wissen!” (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Das Primat der Liebe verkündet hier der heilige Bernhard, der selbst ein glühender Prediger war. Er verstand es, die Menschen so sehr von der Liebe unseres Vaters zu überzeugen und das monastische Leben in allen erdenklichen Lobpreisungen so anziehend darzustellen, daß die Mütter begannen, ihre Söhne und Töchter vor ihm zu verbergen, damit sie sich nicht alle für das Klosterleben entschieden.

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DAS LIEBESBAND MIT GOTT!

“Das Band der Liebe hält noch besser als das Band, das die Natur so stark um Eltern und Kinder geschlungen hat”. (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Weil es so ist, wie der Heilige es ausdrückt – und der gottliebende Bernhard hat sicher das Liebesband mit Gott vor Augen -, darum kann man auch um der Liebe zu Gott willen und um den Ruf Gottes zu beantworten die engen Familienbindungen zurückstellen und sich ganz dem Liebesband mit Gott widmen. Dieses Band ist unzerstörbar und trägt die größten Früchte. Es schafft auch ein neues Band zwischen jenen, die in ihrem Leben Gott an die erste Stelle gesetzt haben und nichts der Liebe zum himmlischen Vater vorziehen. Jesus selbst hat uns das wissen lassen.

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