“Wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüßte, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, daß man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.” (Mt 24,37-44)
DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 15: »Komm, Herr Jesus, Maranatha!«
Nachdem wir in der ersten Adventswoche das geschichtliche Kommen Jesu betrachtet haben und dabei bis nach Bethlehem gekommen sind, wo wir zunächst innehielten, war die zweite Woche dem Kommen des Herrn in unsere Herzen gewidmet. Es ging darum, die Beziehung zu Jesus in unserem Inneren zu vertiefen.
In der dritten Woche richtet sich nun unser Blick auf die Wiederkunft des Herrn, die in unserer katholischen Kirche heute recht unterbelichtet ist. Wer spricht davon? Wer predigt darüber? Wer wagt es, sich den eschatologischen Aussagen zuzuwenden? Dies ist eher den protestantischen Kreisen überlassen, in denen das Bewußtsein der Wiederkunft Jesu oft gegenwärtiger ist. Da ihnen jedoch die lebendige Tradition der Überlieferung fehlt, können ihre Überlegungen leicht zu kurz geraten und zu Irritationen führen.
DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 14: »Die Geburt des Herrn in uns« »Ein tiefes Glaubensleben mitten in der Welt«
Bevor wir die zweite Adventswoche beenden, möchte ich an die wesentlichen Themen der letzten Tage erinnern, die dazu dienen sollten, unser geistliches Leben zu vertiefen. Es sind folgende:
- Die Meditation des Wortes Gottes
- Das betrachtende Gebet des Rosenkranzes
- Das Herzensgebet
- Die Teilnahme an einer würdigen Feier der Heiligen Messe mit Empfang der heiligen Kommunion.
- Die Annäherung an den Bereich der Kontemplation mit entsprechender Vorbereitung (Suche nach Stille, Überwindung ungeordneter Anhänglichkeiten an diese Welt und an Personen …).
DER WEG DURCH DEN ADVENT- TAG 13: »Die Geburt des Herrn in uns« »Das innere Leben«
Die Betrachtungen dieser Woche lenken uns Schritt für Schritt auf das Thema der Kontemplation.
In unserer heiligen Kirche gibt es eine reiche Tradition, in der die tiefe Begegnung zwischen Gott und der Seele beschrieben wird und die dazu einlädt, sich auf einen solchen Weg zu begeben. Wir kennen religiöse Gemeinschaften, die sich ganz dem beschaulichen Gebet widmen und auf diese Weise die Sorgen und Anliegen von Kirche und Welt zu Gott tragen. Sie leben völlig von der Welt zurückgezogen und lassen die Flamme der Gottesliebe in ihren Herzen brennen.
DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 12: »Die Geburt des Herrn in uns« »Der Herr lebt im Heiligtum der Seele«
In den bisherigen Texten der zweiten Adventswoche haben wir die Meditation des Wortes Gottes, den Rosenkranz und das Herzensgebet betrachtet und dabei am Rande auf den Empfang der Heiligen Kommunion in der Heiligen Messe hingewiesen. Auf dieses Thema möchte ich in der heutigen Meditation etwas näher eingehen.
Mit der Heiligen Kommunion vollzieht sich eine innige Vereinigung mit dem Herrn, bei der er tief in unsere Seele eindringt. In der von mir oft erwähnten Botschaft von Gott Vater an M. Eugenia Ravasio, schenkt uns der himmlische Vater folgenden Einblick:
DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 11: Das Herzensgebet
Bei verschiedenen Gelegenheiten habe ich über das in der Ostkirche praktizierte Herzensgebet gesprochen bzw. geschrieben. Ich empfehle, die dreiteilige Betrachtung im Archiv nachzulesen bzw. zu hören[1]. Es gibt auch Literatur, um über dieses wertvolle Gebet und seine Geschichte mehr zu erfahren.
Wenn es in dieser Woche um die Vertiefung der Beziehung zu Jesus geht, um seine tiefere Einwohnung in unseren Herzen, dann komme ich immer wieder auf dieses Gebet zurück. Es ist für Seelen, die Stille und Sammlung suchen, nahezu unverzichtbar. Ich selbst praktiziere es seit fast vierzig Jahren, und es ist aus meinem Leben nicht wegzudenken. Jeder, der den geistigen Geschmack dieses Gebetes gekostet hat, wird mir zustimmen und verstehen, warum ich das Jesusgebet allen Christen ans Herz lege. In seiner Schlichtheit ist es unübertreffbar und darüber hinaus geeignet, es überall zu beten. Deshalb möchte ich nochmals einige Hinweise über dieses wertvolle Gebet geben. Weiterlesen
DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 10: Die Geburt des Herrn in uns »Das Wort im Herzen bewegen«
Die Verinnerlichung unseres Glaubens ist ein entscheidendes Moment, in welchem Maß sich die von Gott geschenkte Gnade in unserem Leben entfalten kann.
Der Glaube drängt danach, verinnerlicht zu werden, damit er sich nicht nur in äußeren Gebärden und Vollzügen manifestiert – ohne ihnen ihren Wert abzusprechen –, sondern sich auch tief in unseren Herzen verankert. So formt sich ein reiches, gottverbundenes Innenleben, das immer da ist und wächst.
Gott bietet uns verschiedene Wege der Verinnerlichung an.
