Heiliger Jean de Brebeuf: »Der unerschrockene Missionar«

Nach dem neuen liturgischen Kalender im Novus Ordo, wird der Gedenktag des heiligen Jean de Brebeuf am 19. Oktober gefeiert. Ich berichte also über sein heldenhaftes Leben einen Tag später.

Welche Kraft bewegt einen Menschen, um des Heiles anderer willen furchtbare Strapazen und Leiden auf sich zu nehmen, damit sie die Botschaft Christi erfahren? Es ist jene unfaßbare Liebe, die Gott selbst bewegt hat, auf diese Erde zu kommen, sich in seinem Sohn dem Leiden auszusetzen, um den Mächten der Finsternis ihren Raub zu entreißen und die Menschen in sein Reich zu führen.

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Heiliger Petrus von Alcántara: »Reformen erhalten Widerstand«   

Petrus Garavito wurde im Jahre 1499 in Alcántara in Spanien geboren und trat im Alter von sechzehn Jahren in den Franziskanerorden ein. Er führte dort ein Leben sehr strenger Buße in Bezug auf Nahrung und Schlaf, das für uns heute kaum vorstellbar ist. So kommt es, daß wir die Heiligen hinsichtlich der Askese mehr bewundern als nachahmen. Das ist zwar verständlich, kann aber leider auch nachhaltige negative Aspekte mit sich bringen. Die Askese ist aus unserem heutigen Leben der Nachfolge Christi oft völlig verschwunden, sodaß das Fasten allgemein kaum noch praktiziert wird. Man ist in Gefahr, sich gar nicht mehr vorstellen zu können, sich um des Herrn willen auch in den leiblichen Bequemlichkeiten zu zügeln.

Eigentlich müßte man nur einmal bei Sportlern nachfragen, was sie tun, um gute Leistungen zu erbringen. Sie werden antworten: “Trainieren und entsprechend Disziplin üben”.

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Fest des Heiligen Evangelisten Lukas: “Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe”  

HINWEIS: Anläßlich des Festtags des heiligen Evangelisten Lukas unterbrechen wir heute unsere Betrachtungen über die Heiligen und nehmen stattdessen den für diesen Tag vorgesehenen Text aus dem Lukasevangelium.

Lk 10,1-9

In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

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Heilige Margareta Maria Alacoque: »Das Herz des Erlösers«

Es ist nicht immer leicht für diejenigen, die vom Herrn mit besonderen Aufgaben betraut werden. Widerstände aller Art entstehen, nicht selten gerade vonseiten der Menschen, die man gut kennt und mit denen man zusammenlebt. Doch erweist sich ein Werk gerade dann als fruchtbar und von göttlichem Ursprung, wenn die damit Beauftragten trotz aller Widerstände an ihrer Mission festhalten.

Das trifft auf die heilige Maria Alacoque zu.

Sie wurde am 22. Juli 1647 in Burgund in Frankreich als fünftes von sieben Kindern des Notars Claude Alacoque und dessen Frau Philiberte Lamyn geboren. Mit acht Jahren starb ihr Vater, sodaß sie 1655 in ein Internat der Klarissinnen kam. Mit zehn Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und war vier Jahre lang ans Bett gefesselt. Nachdem sie das Gelübde abgelegt hatte, in einen Orden einzutreten, wurde sie auf wunderbare Weise geheilt.

Schon als Kind liebte sie das Gebet, die Stille und die Einsamkeit. Sie tat Bußwerke und züchtigte sich selbst. Bald begannen sich mystische Züge herauszubilden: Sie hörte Stimmen und hatte Visionen. In einer solchen Privatoffenbarung empfing sie auch die Berufung zum Ordensleben. Gegen den Widerstand ihrer Familie trat sie im Jahr 1671 in das von Franziska von Chantal gegründete Heimsuchungskloster der Visitantinnen in Paray-le-Monial ein.

Es regte sich jedoch bald auch im Kloster Widerstand seitens mancher Schwestern, und die jeweiligen Oberinnen schützten die Heilige nicht. Ihren Schauungen wurde mißtraut und Prüfungen darüber brachten ein negatives Urteil. Besonders hart reagierten die Schwestern, als Margaretha vom Herrn den Auftrag bekam, auch Verfehlungen innerhalb des Klosters anzusprechen. Sie stellte ihnen vor Augen, daß Gott sie als Sühneopfer für die Sünden der Schwestern auserwählt habe, da sie nicht bereit seien, sich zu ändern.

Die Situation für Margareta veränderte sich zum Guten, als sie den später heiliggesprochenen Claude de la Colombière als Beichtvater erhielt. Dieser war Jesuit und wurde 1675 Rektor des neu errichteten Jesuitenkollegs in Paray-le-Monial. Außerdem übernahm er die Aufgabe des Beichtvaters für die Schwestern der Heimsuchung. Er schenkte Margaretas Visionen Glauben. Schon bei seiner ersten geistlichen Konferenz fiel sie ihm auf.  Sie selbst hörte die Stimme Gottes, daß dieser Priester sie in ihrer Mission zur Förderung der Herz-Jesu-Verehrung unterstützen werde. Es kam zu mehreren Gesprächen, in denen sich Margareta Maria zum ersten Mal wirklich verstanden fühlte. Er selbst wollte auf seine Weise alles tun, um die Verehrung des Herzens Jesu zu fördern.

Am 27. Dezember 1673 hatte Margareta Maria Alacoque ihre erste Vision, in der Jesus Christus sie beauftragte, sich für die Verehrung seines Herzens einzusetzen. In den folgenden eineinhalb Jahren folgten drei weitere Visionen, in denen der Herr sie bat, sich dafür einzusetzen, daß der erste Freitag des Monats und der zweite Freitag nach Fronleichnam seinem Herzen geweiht werden. In einer dieser Visionen sah sie im Jahr 1675 das von Liebe entflammte Herz Jesu. Er forderte sie auf, den Mangel an Achtung und die ihm angetane Entheiligung wieder gutzumachen.

Von da an weihte Margareta nun ihr ganzes Leben dem Heiligsten Herzen Jesu und der Verbreitung dieser Frömmigkeit, deren Mittelpunkt die Liebe Gottes zu uns Menschen bildet, die sich in ganz besonderer Weise in seinem Sohn offenbart hat. Der Herr wollte uns offensichtlich verstehen lassen, daß die Liebe das Zentrum all seines Handelns ist. Es ist ja gerade diese Liebe Gottes zu uns. die zurückgewiesen wird, wenn wir seine Gebote nicht achten, eigene irrige Wege gehen, das Opfer des Herrn nicht annehmen und vieles mehr. So wird verständlich, daß besonders der Gedanke der Sühne in die Herz-Jesu-Verehrung Eingang gefunden hat. Es ist dieser so tiefe Gedanke der Stellvertretung. So wie Jesus die Sünde der ganzen Welt getragen hat, sind die Christen eingeladen, sich mit dem Opfer Jesu am Kreuz zu verbinden und um Vergebung zu bitten für das, was Menschen durch die Zurückweisung der Liebe Gottes an Unheil auf sich und andere herabziehen.

Durch alle Schwierigkeiten hindurch hat die Herz-Jesu-Verehrung Eingang in das Leben der Kirche gefunden. 1856 führte Papst Pius IX. schließlich das Herz-Jesu-Fest für die gesamte katholische Kirche ein.

Nehmen wir zum Schluß drei geistliche Ratschläge der Heiligen mit, wie uns die Herz-Jesu-Verehrung auf dem Weg der Nachfolge konkret helfen kann:

“Wenn Sie sich in einem Abgrund der Schwachheit befinden, in den Sie jeden Augenblick fallen, versenken Sie sich in die Kraft des heiligsten Herzens, das Sie stärken und ebenso häufig wieder aufrichten wird.”

“Wenn Sie sich in einem Abgrund der Untreue und der Unbeständigkeit befinden, versenken Sie sich in jenen der Festigkeit und Beständigkeit des heiligsten Herzens Jesu, unseres wahren und treuen Freundes, der uns lehren wird, ihm treu und beständig zu sein, wie er es immer in seiner Liebe zu uns war.”

Wenn Sie sich in einem Abgrund der Zerstreuungen befinden, versenken Sie dieselben in den Abgrund der Ruhe des heiligsten Herzens, das Ihnen unfehlbar den Sieg geben wird, wenn Sie dieselben großmütig bekämpfen.”

Heilige Margareta Maria Alacoque, bitte für uns!

Betrachtung zum Tagesevangelium: https://elijamission.net/keine-heuchelei/#more-12862

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Heilige Hedwig: »Im Leid erprobt mit einem Herz für die Armen«

Mit Freude hatte ich mich an die Aufgabe gewagt, das Leben einiger Heiliger etwas genauer zu betrachten und es im Rahmen der täglichen Betrachtungen darzustellen. Allerdings wußte ich noch nicht, was mir bevorstand und welch wunderbaren Menschen ich begegnen würde! In ihnen wird das Leben Christi so spürbar, daß die eigenen geringen Anstrengungen auf dem Weg der Nachfolge Christi gar nicht der Rede wert sind. So wird das Leben der Heiligen auf diesem Weg auch zu einer Schule der Demut für andere.

Welch heroische und heilige Männer und Frauen lassen das Licht Gottes in dieser Welt aufleuchten! Mit welcher Geduld und Beharrlichkeit sind sie dem Herrn gefolgt und haben sich nicht abschrecken lassen von dem, was ihnen auf diesem Weg begegnete! In ihnen hat das Lamm Gottes unvergeßliche Zeugen am Firmament der Kirche hinterlassen.

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Heilige Teresa von Ávila »Ein Licht für suchende Menschen«

Wer sich für den inneren Weg der Nachfolge Christi interessiert, stößt schnell auf die heilige Teresa von Ávila, die 1970 von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin ernannt wurde.

Teresa wurde am 28. März 1515 als drittes Kind aus zweiter Ehe des Don Alonso Sánchez de Cepeda geboren. Sie galt als sehr frommes Kind, das auch von den Eltern zur Frömmigkeit angehalten wurde – durch die Lektüre entsprechender Bücher und durch Vorlesen, besonders im Hinblick auf die Marienverehrung und die Heiligenlegenden.

Mit 16 Jahren, im Jahre 1531, schickte der Vater Teresa zur weiteren Erziehung in das Kloster der Augustinerinnen in Ávila. Nach 18 Monaten mußte sie dieses jedoch wegen Krankheit wieder verlassen.

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