Fest des Heiligen Apostel Andreas
Röm 10,9-18
Wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen. Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen.
Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen! Doch nicht alle sind dem Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi. Aber, so frage ich, haben sie die Boten etwa nicht gehört? Doch, sie haben sie gehört; denn ihre Stimme war in der ganzen Welt zu hören und ihr Wort bis an die Enden der Erde.
Wir sind am Ende dieses Kirchenjahres angekommen, und ich nutze die Gelegenheit, dem Herrn zu danken, daß wir das ganze Jahr die Meditationen in den drei Sprachen, spanisch, englisch und deutsch, durchführen konnten. Es freut uns sehr, daß sie nun auch in chinesischer Sprache weitergegeben werden und wir hoffen, daß im kommenden Jahr auch französisch hinzukommt!
Wir überschauen nicht, wie viele es sind, die uns täglich folgen, weil etliche die Ansprachen an andere weiterschicken. Doch sind neue Hörer/Leser dazugekommen. Allerdings haben uns auch einige mitgeteilt, daß sie die Ansprachen nicht mehr empfangen, bzw. weiterleiten wollen. Der Grund dafür ist meine distanzierte Haltung gegenüber den Entwicklungen in diesem Pontifikat, die ich weder für gut heißen kann noch verschweigen möchte. Ich sehe mich aufgrund meines Glaubens in besonderer Weise der Wahrheit verpflichtet, die uns in der heiligen katholischen Kirche anvertraut ist. Wird diese abgeschwächt (oder sieht es auch nur danach aus), relativiert oder gar verzerrt, dann muß dies geklärt werden.
Das heutige Apostelfest zeigt uns noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, die Botschaft des Herrn unverkürzt zu kennen und zu verkündigen.
Ebenso wichtig ist das Bekenntnis: „Wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden.“ und : „Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?“
Wenn wir diese Worte als Prüfstein nehmen, dann müssen wir uns in der Kirche heute fragen lassen, ob das noch genauso gilt, wie wir es hier als Wort des Hl. Paulus hören und wie es durch die Kirche bisher immer verkündet wurde. Leider muß man hier manche Zweifel anbringen, wenn man z.B. an die Erklärung von Abu Dhabi denkt, welche in ihrer weiterhin verbreiteten, unkorrigierten Botschaft mitteilt, daß von Gott die Verschiedenheit der Religionen gewollt sei. Trotz verschiedener Einwände und der Bitte, die Begriffe zu klären, daß es sich nicht um ein positives Wollen Gottes handeln kann sondern um eine Zulassung, ist diese Korrektur nicht geschehen. Deshalb ist es sehr zu begrüßen, daß einige Bischöfe und Kardinäle in einem Text: „Die Kirche des lebendigen Gottes ist Säule und Fundament der Wahrheit.“, die eine Erklärung der Wahrheiten in Bezug auf einige der häufigsten Irrtümer im Leben der Kirche unserer Zeit sind, unter Punkt 5 und 6 deutlich machen:
- Muslime und andere, denen der Glaube an Jesus Christus, den wahren Gott und wahren Menschen, fehlt, selbst wenn sie Monotheisten sind, können Gott nicht dieselbe Anbetung erweisen wie die Christen, d.h. eine übernatürliche Anbetung im Geist und in der Wahrheit (vgl. Joh. 4, 24; Eph. 3, 8) derjenigen, die den Geist der Gotteskindschaft erhalten haben (vgl. Röm. 8, 15).
Spiritualitäten und Religionen, die irgendeine Art von Götzenverehrung oder von Pantheismus fördern, können weder als „Samen“ noch als „Früchte“ des Göttlichen Wortes angesehen werden, weil sie Trugbilder sind, die die Evangelisation und das ewige Heil ihrer Anhänger ausschließen, wie es in der Heiligen Schrift gelehrt wird: „Denn der Gott dieser Weltzeit hat das Denken der Ungläubigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Bild ist, nicht auf“ (2 Kor. 4, 4).
Die Botschaft des Herrn muß gemäß seinem Auftrag unbedingt in ihrer Fülle verkündet werden, damit die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, welcher der wahre Evangelisator ist, nicht geschwächt wird. Wir dürfen diesen nicht eintrüben, indem wir menschliche Überlegungen und Konzepte an seine Stelle setzen. Es gilt am Wort des Herrn festzuhalten! Der Hl.Paulus spricht deutlich davon: „Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden (Röm 10,13). Noch sind es aber viele, die den Namen des Herrn nicht anrufen.
Auch wenn wir gute Früchte und Samen des göttlichen Wortes in anderen Religionen erkennen können, so fehlt ihnen doch die wahre Erkenntnis Christi und somit auch die Fülle der göttlichen Gnade. Ist es aber recht, wenn man selbst am reich gedeckten Tisch sitzt und erlesene geistliche Speisen empfangen darf, andere Menschen hungern zu lassen, die sich mit Samen und einigen Früchten begnügen sollen? Ist es nicht schon aus Nächstenliebe unsere Verpflichtung, ihnen zu sagen, wie sie zu dem reich gedeckten Tisch Gottes kommen können? Und was für jene gilt, die einer anderen Religion oder einem geistigen System anghören, das gilt erst recht für Atheisten.
Deshalb ist es sowohl göttlicher Auftrag als auch wahre Nächstenliebe, die authentische Botschaft des Evangeliums allen Menschen auf geeigneten Wegen zu verkünden, damit sie das Heil erlangen und gerettet werden. V.a. muß der Hunger nach Gott und der Wahrheit gestillt werden. Wie arm ist der Mensch, der Gott nicht kennt, oder was fehlt auch jenen, deren Glaube noch von vielen Irrtümern durchsetzt ist! Das ist die primäre Aufgabe der Kirche. Alles andere kommt später in der rechten Reihenfolge und Wertigkeit.