440. Kleine Vaterbetrachtung
“Wie gerne bin ich bei Euch! Stunde um Stunde, Tag um Tag.” (inneres Wort)
Zahllos und herzergreifend sind die Liebeserklärungen unseres Vaters an uns.
Würden wir Menschen solche Worte verinnerlichen, dann täte sich eine wunderbare Perspektive für unser Leben auf. Als von Gott gesuchte und geliebte Menschen in dieser Welt zu leben – auf dem Weg zu ihm – ist etwas anderes, als wenn wir meinen, um die Liebe kämpfen zu müssen, welche uns in unseren eigenen Augen erst wertvoll macht, wie das oft genug geschieht. Nein, diese Liebe ist schon da und sie ist so grundsätzlich und immerwährend da. Sie ist unzerstörbar. Nur wir selbst können uns von der Liebe Gottes abwenden, ohne daß unser Vater jedoch aufhören würde zu lieben. Denn “Gott ist die Liebe” (1 Joh 4,8b).
Schon am Morgen klopft diese Liebe bei uns an und will beantwortet werden. Die Nacht hindurch hat sie uns begleitet und freut sich, uns zu begegnen, sobald wir erwachen. Deshalb haben die gläubigen Juden nach dem Aufwachen – noch vor jeder anderen Tätigkeit – ein Gebet gesprochen. Warum nicht den Herrn begrüßen beim ersten bewußten Augenblick des Tages und ihm danken für die Nacht?! Nicht vergessen!
Ist es nicht sehr bewegend zu wissen, daß der Heilige Gott – unser liebender Vater – nach uns Ausschau hält, daß wir willkommen sind, wenn wir morgens aufwachen! Das gilt unabhängig von unseren Stimmungen, von schlechten Träumen, von Ängsten oder sonst irgendwelchen schwierigen Umständen. Gerade dann, wenn die Begleitumstände unseres morgendlichen Erwachens wenig anziehend erscheinen, bleibt die Zusage unseres Vaters erst recht bestehen. So können wir auch unsere Mißstimmungen zu Gott hintragen und sie von seiner Liebe berühren lassen.
Alles ist bereitet! Wir brauchen nur zu kommen! Und wir sollten keine Zeit versäumen!