VON DER LIEBE ENTFLAMMT

216. Kleine Vaterbetrachtung

“Wenn die Heiligen im Himmel nochmals auf die Erde zurückkehren könnten, würden sie, von Liebe entflammt, unermüdlich darauf bedacht sein, für die Ausbreitung des Glaubens in der ganzen Welt zu sorgen, in der Absicht, der ganzen Welt die unendliche Liebe Gottes zu den Seelen kundzutun. Denn viel mehr als jeder Erdenbewohner wissen die Heiligen, wie sehr der Vater, der Sohn und der Heilige Geist würdig sind, erkannt zu werden. Sind sie doch hingerissen, wenn sie sehen, mit welcher Herrlichkeit im Himmel jede, auch die kleinste Tat für die Verbreitung des Glaubens belohnt wird.” (Heiliger Vinzenz Pallotti)

Möge der himmlische Vater unsere Seele mit dem Feuer der Heiligen entzünden, wenn wir dieses herrliche Wort des Heiligen Vinzenz Pallotti in uns einlassen! Hören wir gut zu! Hören wir sehr gut, was uns hier gesagt wird! Das Wort kann uns aus aller Trägheit und Gleichgültigkeit aufwecken, damit wir die Liebe unseres himmlischen Vaters den Menschen auf allen uns möglichen Wegen verkünden. Was kann wichtiger sein für uns?

Fragen wir doch unsere Geschwister im Glauben, die schon in der Anschauung Gottes leben, was wir tun können, damit Gottes Liebe unter den Menschen bekannter wird. Sie werden antworten!

Der Heilige Vinzenz Pallotti hat uns ja schon eine gültige Antwort gegeben! Aus ihr geht hervor, daß jede kleinste Tat zählt, jedes Gebet, jedes Zeugnis, jedes Werk der Nächstenliebe, jeder Schritt auf dem Weg zur Heiligkeit, jedes kleine Opfer…

Schon zu Lebzeiten war der Heilige Vinzenz Pallotti wie eine brennende Fackel. Überwältigt von der Gottesliebe, wollte er alle einladen, sich zu verbinden, um das große Werk der Weltmission durchzuführen. So ist er einer aus der »Schar des Lammes« (vgl. Apk 14,1-5), an den wir uns wenden können, um den wahren Eifer für die Verkündigung des heiligen Glaubens zu entfachen. Was könnte dem himmlischen Vater wichtiger sein?

Gewiß ist es genau das, was Gott von uns möchte: daß jeder den Platz einnimmt, an den er vom Herrn gestellt ist und in der Art und Weise wirkt, wie Gott es durch ihn tun möchte. Das sollen wir uns von unserem Vater zeigen lassen und ihn bitten, das Feuer seiner Liebe möge in uns brennen, wie es der Vater in der Botschaft an Madre Eugenia sagt:

“Ich selbst bin gekommen, das brennende Feuer des Gesetzes der Liebe zu euch zu bringen, um mit diesem Mittel zu erreichen, daß die ungeheuer große Eisschicht schmilzt, die die Menschen umgibt.”

Wir dürfen keine Zeit verlieren! Gerade dann, wenn es in der Welt immer dunkler wird, möchte der Herr die Seinen wach und im Weinberg arbeitend vorfinden. Und kommt er zu dieser oder jener Stunde – er soll uns wachend vorfinden (vgl. Lk 12,37-40).