441. Kleine Vaterbetrachtung
“Milde, verbunden mit der Klarheit des Geistes, ist unwiderstehlich für die, welche nach der Wahrheit fragen.” (inneres Wort)
In diesem Wort spiegelt sich das Wesen Gottes selbst wider und ist zugleich eine große Einladung an uns, ihm ähnlich zu werden. Zu dieser göttlichen Weise des Seins vermag uns nur der Heilige Geist hinzuführen. Er ist es, der in uns die geistlichen Früchte hervorbringt und uns nach dem Bilde Gottes gestaltet. Denken wir an die sieben Gaben des Geistes, von denen die Gabe des Verstandes und der Weisheit am stärksten in diesem Wort anklingen.
Diente es nicht der größeren Ehre unseres himmlischen Vaters, wenn wir ihm immer ähnlicher würden? Wäre es ihm nicht eine große Freude zu entdecken, daß sich seine Herrlichkeit auch in uns irdischen Menschen zeigen kann? Wäre das nicht gerade eine wunderbare Möglichkeit für die Evangelisierung, besonders in Zeiten, in denen die Menschen kaum mehr durch Worte erreichbar sind oder wenn vielleicht einmal die freie Verkündigung des Evangeliums eingeschränkt oder gar verboten sein könnte?
Es gibt sie noch, die Wahrheitssucher! Aber wie können sie die Wahrheit bei dieser verwirrenden Anzahl von Ideologien und verlockenden Angeboten in dieser Welt finden?
Ein königlicher Weg ist der oben erwähnte. Wenn in uns Menschen die Milde als Frucht des Heiligen Geistes aufleuchtet und zusammen mit der Klarheit in unserem Denken und Handeln seine Gegenwart erkennen läßt, dann wird eine suchende Seele sich kaum dem Glanz der Wahrheit entziehen können. Danach hält sie Ausschau.
Selbst eine Seele, die den Herrn bereits gefunden hat, wird lauschen, um noch mehr von Gott hören und erkennen zu können. Und unseren Vater wird dies entzücken!