406. Kleine Vaterbetrachtung
“Ich habe Großes in meiner Liebe vor!” (inneres Wort)
Wenn unser himmlischer Vater in seiner Sorgfalt bis ins Kleinste alles seiner Liebesherrschaft unterworfen hat, so ist sein Ausblick mit uns Menschen immer auf das Große gerichtet.
Nicht nur einige Menschen sollen den Weg des Glaubens finden, sondern alle!
Nicht nur einige Menschen sollen erfahren, daß ihr Schöpfer und Erlöser der gütigste aller Väter ist, sondern alle Menschen sollen dies hören und erkennen.
Nicht nur die Kirche soll es wissen, sondern bis ans Ende der Erde soll der Ruf eines liebenden Vaters erschallen – auf allen nur möglichen Wegen.
Alle ruft Gott heim in sein Reich. In seinem Sohn und in seinen Heiligen zeigt er uns anschaulich, daß ihm kein Weg zu weit, keine Anstrengung zu groß und keine Last zu schwer ist, um uns Menschen an sich zu ziehen.
“Großes hat der Mächtige an mir getan!”, ruft die geliebte Jungfrau aus, als sie Elisabeth begegnet: “Sein Name ist heilig!” (Lk 1,49)
Auch mit jedem Einzelnen von uns hat Gott Großes vor. Wir sollen als Licht in dieser Welt (Mt 5,14) Zeugen sein für ihn, den Wahren, aus sich selbst Großen. Wir sind gerufen, in seinem Reich in der Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater und den Seinen für immer seine Gegenwart zu genießen.
Der Heilige Augustinus sagt uns sinngemäß: Wenn wir uns dem Großen unterstellen, werden wir selbst groß. Glauben wir aber aus uns selbst das Große hervorbringen zu können, dann werden wir klein.
Nehmen wir einfach die Einladung unseres Vaters an, dann kann er das Große, das er in seiner Liebe vorhat, auch mit uns verwirklichen. Und wir? Wir werden dann groß in seiner Liebe. Welch wunderbarer Ausblick!