459. Kleine Vaterbetrachtung
“Du hast Israel geschaffen, ein Volk, das Deinen Namen trägt, und das Du Deinen Erstgeborenen nanntest. In Ägypten ließest Du es zu einem großen Volk heranwachsen, bis es unter der Unterdrückung des Pharaos zu Dir schrie.” (aus dem Dreifaltigkeitshymnus)
Aus Abraham – »dem Einen«, den unser Vater inmitten der Verwirrung der Völker fand, wurde ein ganzes Volk. Es sollte vorbereitet werden, daß aus ihm durch die gütige Vorsehung unseres Vaters »der Eine« kommen konnte, Jesus Christus, der Erlöser der Menschheit und das Haupt der einen Kirche: “Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche” (Kol 1,17-18a).
Doch für das Volk Israel und auch für die anderen Völker ist der Weg noch nicht zu Ende.
Der himmlische Vater mußte Israel von den Völkern absondern, um sie nicht in den Götzendienst der Völker verfallen zu lassen. Das war mit unendlich vielen Bemühungen verbunden, die bis zum heutigen Tag anhalten. Die Menschen sind sehr leicht bereit – wie es auch beim Volk Israel war – sich von Dämonen täuschen zu lassen und dem Vater nicht die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt.
In Ägypten, wo sie zunächst unter dem Schutz des Pharaos lebten, der ihren Bruder Joseph zum zweiten Mann in seinem Reich gemacht hatte (Gen 41,41), wurde Israel ein zahlreiches Volk. Doch verloren sie die Gunst des nächsten Pharaos, dem sie dann als Sklaven Frondienst leisten mußten (Ex 1,8.14).
Da schrien die Kinder Israels zum Herrn um Befreiung aus dieser Knechtschaft (Ex 2,23).
Und: “Gott hörte ihr Stöhnen und Gott gedachte seines Bundes” (Ex 2,24). Er eilte seinem Volk zu Hilfe, das er aus aller äußeren und inneren Sklaverei befreien wollte, denn es sollte ein freies Volk sein, welches auf ihn hört.
Und er erweckte Mose, »den Einen«, der das Volk aus der Hand des Pharaos retten und dem Volk vorangehen sollte, um es in das Gelobte Land zu führen (Ex 3,10).