400. Kleine Vaterbetrachtung
“Der Mensch wird außerhalb seines Vaters und Schöpfers keine wahren Freuden finden, denn sein Herz ist für nichts anderes gemacht als für mich.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Wem gehört unser Herz?
“Wo dein Herz ist, da ist auch Dein Schatz!” (Mt 6,21)
Aus den Worten des himmlischen Vaters geht hervor, daß all unser Suchen und Trachten nicht die wahren Freuden bringen kann, wenn es außerhalb von ihm geschieht. Wir sind auf Gott hin geschaffen und werden solange suchend und irrend in dieser Welt umhergehen, bis wir dieser unserer Bestimmung entsprechen.
Es tut weh, manchmal wahrnehmen zu müssen, wie Menschen an ihrem Glück vorbeilaufen. Sie setzen ihre Hoffnung auf Dinge und Menschen, auf ihre Vorstellungen und Träume vom Glück – und doch sind die wahren Freuden ganz nah. Sie sind nicht nur ganz nah, sie sind als Botschaft in unser Herz eingeschrieben, und in der Tiefe weiß unser Herz das auch. Wenn der Mensch also nach seiner tiefsten Identität zu fragen beginnt, kann man ihm sagen: “Folge der Sehnsucht in der Tiefe Deines Herzens, dann wirst Du finden!”
Auch wenn wir in der Welt so viele Angebote und Ersatzreligionen haben und es für manche Menschen aussieht, als bräuchten sie die Frage nach Gott nicht zu stellen: Sie wird nicht völlig verstummen, denn der Vater selbst hat sie in uns hineingelegt.
In der Begegnung mit Menschen, die noch nicht bewußt in einer Beziehung mit Gott leben, gilt es gut zuzuhören, wohin die Sehnsucht, die Wünsche und die Vorstellungen des Menschen gehen. Hier findet sich vielleicht ein Ansatz, um ihnen den Weg zur Vaterliebe Gottes zu öffnen. In dem Vaterbüchlein wird deutlich, daß der Herr gerade durch die Verkündigung seiner Vaterliebe die Herzen der Menschen erreichen möchte, denn seinem Schöpfer als dem unendlich liebenden Vater zu begegnen, damit wird man die meisten Menschen erreichen können. Sie begegnen darin auch ihrem eigenen Seelengrund, der nach Gott verlangt.