Treue zu Gott

Download MP3

Download PDF

Dan 3,14-21.49.91-92.95

 

Nebukadnezzar sagte zu ihnen: Ist es wahr, Schadrach, Meschach und Abed‑Nego: Ihr verehrt meine Götter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, das ich errichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang der Hörner, Pfeifen und Zithern, der Harfen, Lauten und Sackpfeifen und aller anderen Instrumente hört, sofort niederzufallen und das Standbild anzubeten, das ich habe machen lassen, ist es gut; betet ihr es aber nicht an, dann werdet ihr noch zur selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten? Schadrach, Meschach und Abed‑Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar: Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren, uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet hast.

Da wurde Nebukadnezzar wütend; sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn über Schadrach, Meschach und Abed‑Nego. Er ließ den Ofen siebenmal stärker heizen, als man ihn gewöhnlich heizte. Dann befahl er, einige der stärksten Männer aus seinem Heer sollten Schadrach, Meschach und Abed‑Nego fesseln und in den glühenden Feuerofen werfen. Da wurden die Männer, wie sie waren ‑ in ihren Mänteln, Röcken und Mützen und den übrigen Kleidungsstücken ‑ gefesselt und in den glühenden Feuerofen geworfen. Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja und seinen Gefährten in den Ofen hinabgestiegen. Er trieb die Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus. Da erschrak der König Nebukadnezzar; er sprang auf und fragte seine Räte: Haben wir nicht drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Sie gaben dem König zur Antwort: Gewiß, König! Er erwiderte: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn. Dann ging Nebukadnezzar zu der Tür des glühenden Ofens und rief: Schadrach, Meschach und Abed‑Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, steigt heraus, kommt her! Da kamen Schadrach, Meschach und Abed‑Nego aus dem Feuer heraus.

Nun drängten auch die Satrapen, Präfekten, Statthalter und die königlichen Räte herbei. Sie sahen sich die Männer an und fanden, daß das Feuer keine Macht über ihren Körper gehabt hatte. Kein Haar auf ihrem Kopf war versengt. Ihre Mäntel waren unversehrt und nicht einmal Brandgeruch haftete ihnen an. Da rief Nebukadnezzar aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed‑Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl des Königs mißachtet und ihr Leben dahingegeben, als daß sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.

Welch überragendes Zeugnis der drei Männer, die sich weigerten, einem Befehl des Königs zu folgen, der im Widerspruch zu ihrem Glauben stand und Gott beleidigen würde. Die unerschrockene Haltung dieser drei Männer und das Wunder, das Gott vor den Augen aller vollbrachte, brachte den König Nebukadnezzar – wenn auch spät – zur Einsicht, und in Zukunft ließ der König die drei Männer unbehelligt, sorgte für sie und gab zudem noch ein Zeugnis von der Allmacht ihres Gottes!

Ohne Zweifel wirkte in diesen Männern der Geist der Stärke, wie in den vielen Märtyrern, welche die Kirche durch ihr strahlendes Zeugnis stärken.

Heute werden in der ganzen Welt – in Bezug auf religiöse Überzeugungen – am meisten die Christen verfolgt. Wenn wir die Zeichen der Zeit richtig deuten, dann kann diese Bedrohung noch zunehmen. Es ist nicht nur der militante Islam, welcher die Christen und alle, welche die Lehre Mohammeds nicht annehmen wollen, verfolgt, sondern es ist auch ein bestimmter antichristlicher Geist, der sich derzeit verstärkt. Dieser kann in verschiedenen Gewändern auftreten. Er kann aggressiv sein oder sich auch als Wolf im Schafspelz verbergen. Er kann sich hinter einer falsch verstandenen und irrig praktizierten Barmherzigkeit aufhalten, sich als fried- und menschenliebend präsentieren, und doch führt er genau das im Schilde, was uns im heutigen Text deutlich vor Augen gestellt wird: die Abkehr von Gott und die Zuwendung zu Götzen aller Art, die in unserer Zeit nur andere Gesichter haben, als damals das Götterbild des Königs Nebukadnezzar.

Für uns als Christen ist es wichtig, diese Bedrohung, die auch von der Welt der Politik ausgeht und bis in die Kirche mittels eines Geistes des Relativismus eindringt, wahrzunehmen und Widerstand zu leisten.

Nirgendwo ist der Widerstand stärker, als wenn wir unser christliches Leben in Heiligkeit zu leben versuchen, das Zeugnis Christi weitergeben und uns nicht einschüchtern lassen, die Gebote Gottes, die Worte unseres Herrn und die authentische Lehre der Kirche zu verteidigen. Nicht die Welt soll die Kirche durchdringen, sondern die Botschaft des Evangeliums soll zum Sauerteig für die Völker werden. Die Botschaft des Herrn hat sich nicht verändert, wenn auch äußere Bedingungen in der Welt sich gewandelt haben mögen.

Die drei Männer im Feuerofen bringen uns eine starke Botschaft: Nichts ist wichtiger, als Gott zu gehorchen; um keinen Preis darf man den Herrn verleugnen – und wenn sich alle Mächte gegen einen wenden!

Wir wissen sehr gut, daß wir dies nicht aus eigener Kraft vermögen. Deshalb sollten wir uns wappnen, indem wir häufig den Geist der Stärke anrufen. Immer da, wo wir merken, daß wir unseren Glauben nicht richtig bekennen oder verteidigen, aus Furcht vor Autoritäten aller Art in Gefahr sind, Kompromisse zu machen, da sollten wir den Geist der Stärke anrufen, damit wir uns einüben in vielleicht auf uns zukommende, stärkere Auseinandersetzungen.

Das herrliche Zeugnis des Glaubens und der Treue der drei Männer, zusammen mit dem Eingreifen Gottes, mögen uns stärken, Gott treu zu bleiben – was auch immer geschehen mag – und den listigen Angriffen des Bösen – wie auch immer sie sich präsentieren mögen – zu widerstehen!