TREUE UND UNERSCHROCKENHEIT

“Bleibe mir treu und sei unerschrocken!” (Inneres Wort)

In diesen schwierigen Zeiten sind solch einfache Worte sowohl für unser Leben in einer Welt, die sich nicht selten auf den Abgrund zubewegt, als auch in einer Kirche, die zunehmend orientierungslos geworden ist, wegweisend.

Es gilt, unserem Vater und damit allem, was er seiner Kirche als Wahrheit anvertraut hat, die Treue zu halten. Und wir müssen den vielen Versuchungen und Irrtümern widerstehen. Das wird uns dann gelingen, wenn wir in seinem Wort bleiben, wenn wir unerschütterlich an ihm festhalten und uns nicht von Meinungen, Ideologien und Irrlichtern blenden lassen.

Zur Treue gehört auch die Unerschrockenheit, mit der wir für die Wahrheit einstehen sollen, sei es gelegen oder ungelegen (2 Tim 4,2). Das wird unsere Treue festigen, die manchmal auf die Probe gestellt wird. Unerschrockenheit bedeutet nicht, sich blindlings in unnötige Gefahren zu stürzen. Auch unser Herr hat sich manchmal entzogen, wenn dies besser war als eine offene Konfrontation (vgl. Lk 4,30).

Unerschrockenheit bedeutet immer, die Wahrheit des Glaubens unverkürzt zu bewahren und sie zu bezeugen. Hier gilt es, besonders die Menschenfurcht zu überwinden, die zu einem Übel wird, wenn sie uns dazu verführen will, den Glauben zu verleugnen, ihn abzuschwächen, zu relativieren, um sich der Meinung anderer Menschen anzupassen, nicht »anzuecken«, nicht aufzufallen.

Bei all der zärtlichen Liebe unseres Vaters zu uns will er aber nicht, daß wir »verzärteln«. Wir sollen, wie der Apostel lehrt, nicht wie Kinder bleiben, die noch keine feste Nahrung vertragen (1 Kor 3,2), sondern zu Zeugen des Herrn heranreifen. Treue und Unerschrockenheit machen unseren Glauben stark und gründen unsere Person tiefer in Gott.

“Bleibe mir treu und sei unerschrocken!”