“Halte immer an mir fest und gehe tief in das Innere!” (Inneres Wort)
In der Nachfolge unseres Herrn ist es wesentlich, daß wir unser inneres Leben pflegen. Andernfalls besteht die Gefahr, daß ein rein äußerliches Christentum weder die Schönheit des Glaubens noch die Überzeugungskraft besitzt, um unserem himmlischen Vater dabei zu helfen, die Menschen in sein Reich einzuladen – zur Hochzeit des Lammes.
Das Wort hat zwei wichtige Elemente.
Einerseits gilt es, unbeirrt an unserem heiligen Glauben festzuhalten, den Gott uns anvertraut hat. Wer auch immer davon abweicht, ihn relativiert oder anders interpretiert, verdient nicht unsere Aufmerksamkeit. Wir müssen am Wort Gottes festhalten und damit an unserem Vater selbst. Wenn in einer Zeit der Verdunkelung des Zeugnisses der Kirche Desorientierung eintritt, kann uns nur das Festhalten am überlieferten Glauben und der entsprechenden Moral sicheren Halt geben.
Zugleich gilt es, sowohl unseren Glauben zu vertiefen als auch, uns besser vor dem »Gift des Drachens« und »der Schlange« zu schützen (vgl. Apk 12,13-18). Dazu hilft es, die Gegenwart Gottes in uns selbst wahrzunehmen und in ihr zu leben. Unser Vater wohnt in der Seele, die sich im Stand der Gnade befindet. Wenn unser Leben vor dem Herrn geordnet ist, können wir ihn immer in unserer Seele suchen und finden.
Das ist mit dem obigen Wort gemeint, denn in unserem Inneren ist es unter allen Umständen möglich, mit unserem Vater im Austausch zu bleiben. Wenn wir diesen Austausch und die Liebesgemeinschaft mit dem Vater pflegen, ist unsere Seele zu Hause. Wenn sie sich mit der Gnade Gottes im Gebet und durch unser Mitwirken in der Kraft des Heiligen Geistes formen läßt, dann sucht sie selbst immer mehr das innere Leben. Sie wendet sich von unnötiger Beschäftigung mit der Welt ab und erst recht von allen Irrtümern, die ihr sogar wehtun.