Sich nicht irreführen lassen

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Lk 21,7-13

 Die Jünger fragten ihn: Meister. wann wird das geschehen und an welchem Zeichen wird man erkennen, daß es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, daß euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, laßt euch dadurch nicht erschrecken!

Denn das muß als erstes kommen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen, denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so daß alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehaßt werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Auch in diesem Jahr haben wir mit den Pilgern aus Mexiko eine kleine Grotte auf dem Ölberg aufgesucht! Sie befindet sich im Gelände der Karmelitinnen, am sog. Paternosterplatz, weil der Herr hier den Jüngern das Vaterunser gelehrt hat! Zur Erinnerung an dieses Ereignis sind auf dem Gelände viele Tafeln mit dem Gebet des Herrn in verschiedensten Sprachen angebracht!

In dieser kleinen Grotte, die früher eine ähnliche Bedeutung wie die Grotte in Bethlehem hatte, bietet es sich an, einen Text über die letzten Zeiten zu lesen, denn hier lehrte der Herr nicht nur das Vaterunser, sondern er sprach mit seinen Jüngern auch über die Endzeit! In der Regel betrachten wir mit den Pilgern auch diese so wichtigen Passagen etwas länger.

Die Endzeit, die mit dem Kommen des Herrn begonnen hat, sollte nicht aus dem Bewußtsein der Gläubigen verschwinden! Das Ende aller Zeiten ist vorausgesagt; es wird kommen, und die Jünger drängte es, Jesus danach zu fragen, wann es soweit sei!

Diese Fragen von seiten der Jünger sind sehr verständlich! Sie haben ja erkannt, daß der Sohn des Höchsten bei ihnen ist, und so möchten sie gerne von ihm wissen, was auf sie zukommen wird und wann es soweit sein wird. Wir wissen jedoch, daß der Herr keine genauen zeitlichen Angaben machte.

Alle späteren Versuche verschiedenster Gruppierungen oder einzelner Personen, genaue Angaben zum Ende der Zeiten zu machen, wurden immer wieder von der Realität eingeholt! Das konkrete Ende der Zeiten ist noch nicht gekommen, obwohl es schon oft Situationen gab, in denen manche Gläubige überzeugt waren: Jetzt muß es so weit sein!

Das mag uns heute ähnlich gehen! Es ist jedoch klug, besser dem Wort des Herrn, welches er an einer anderen Stelle spricht, zu folgen:

„Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater“(Mt 24,36).

 Statt also diese Stunde erforschen zu wollen, ist es hilfreich, einfach zu sagen: Alles wird so kommen – zu der Stunde, welche Gott vorgesehen hat! Derzeit leben wir noch in der Zeit der göttlichen Geduld!

Unser Augenmerk sollten wir jedoch auf andere wesentliche Aussagen des Herrn hier im Text richten:

„Gebt Acht, daß euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: die Zeit ist da – lauft ihnen nicht nach!“

 Jesus sagte diese warnenden Worte zu seinen Jüngern, besonders zu den dreien, die er immer wieder gesondert zu sich rief! Diese Worte gelten also demnach auch für jene, die sehr nahe bei Jesus sind! Selbst sie könnten durch einen falschen Messias irregeführt werden!

Wie sollen wir uns das vorstellen? Wir als Katholiken wissen doch sehr gut, daß es nur einen Messias gibt, und jeder, der mit einem solchen Anspruch auftreten würde, müsste sofort erkannt und zurückgewiesen werden!

Die Verführung kann jedoch sehr viel subtiler sein! Sie kann sogar innerhalb der Kirche geschehen, wenn z.B. Amtsträger nicht mehr ihrer Aufgabe entsprechen würden, die Lehre der Kirche klar zu verkünden oder eine Praxis dulden oder fördern, die vom bisherigen Weg der Kirche abweicht; wenn Theologen irrige Lehren verkünden und nicht zurechtgewiesen werden! Vergessen wir dabei nicht, daß dies alles im Namen der Kirche geschehen kann, die Wölfe also in einem solchen Fall bereits in die Herde eingebrochen sind (vgl. Mt 7,15), ihre Irrtümer verbreiten und selten Korrektur von den Hirten erfahren, die im Namen Jesu ihr Wächteramt auszuüben haben!

Verschließen wir nicht die Augen vor den angesprochenen Gefahren, denn der Herr hat uns deutlich gewarnt! Die Stunde und die Zeit des Endes der Welt brauchen wir nicht zu kennen, wohl aber sollen wir die Zeichen der Zeit wahrnehmen und diejenigen erkennen und zurückweisen, die uns durch Mißbrauch des Namens Jesu in die Irre führen wollen!

Jesus hat seine Jünger gewarnt, und durch sie auch uns! Je mehr Verwirrung wir in der Welt und in der Kirche wahrnehmen, desto enger sollten wir uns an den Herrn und seine Worte halten, an die wahre Lehre der Kirche und somit ihr und ihrem Heilsauftrag treu bleiben!

Noch ein Hinweis in eigener Sache:

Meine Reflexionen über die Amazonassynode haben unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Das war nicht anders zu erwarten. Jedoch hatte ich mich aus Verantwortung vor dem Herrn und vor den Menschen, die mir zuhören, entschlossen, diese Mißstände deutlich zu machen. Meist bekamen wir positive Reaktionen und die Hörer sprachen ihre Dankbarkeit aus, daß wir über die Vorgänge informieren. Es gab jedoch auch andere Stimmen, welche die Meditationen nicht mehr an andere Gruppen weiterleiten wollten und die Inhalte ablehnten. Das muß jeder für sich entscheiden. Ich versuche – soweit es mir möglich ist – objektiv zu berichten. Natürlich verberge ich nicht, daß ich in manchen wichtigen Punkten dem aktuellen Pontifikat kritisch gegenüberstehe; und ich glaube, die Zeit ist gekommen, dies deutlich zu sagen.

Wie ich schon angedeutet habe, sind die täglichen Meditationen, die sich hauptsächlich mit der Auslegung der Heiligen Schrift und dem geistlichen Weg der Nachfolge Christi beschäftigen, nicht das geeignete Medium, ausführlich über kirchliche Angelegenheiten zu berichten, so wichtig sie auch sind. Deshalb habe ich mich entschlossen, eine eigene Website mit dem Namen Balta-Lelija (esp.: Balta-Leliya) zu eröffnen, um dort ausführlicher schriftlich meine Sicht über die  kirchliche Situation und kritische Entwicklungen in der Welt niederzulegen. Wenn also neue Themen auf Balta-Lelija erscheinen oder die in den Meditationen angesprochenen Themen ausführlicher behandelt werden, wird ein Link im Text erscheinen, der auf diese Seite führt.

Heute habe ich meine Sicht über das Pontifikat von Papst Franziskus niedergelegt.

https://de-baltalelija.blogspot.com/